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Standortbestimmung des Christlichen

Drei Kunstwerke von Thomas Reuter und Pater Meinrad Dufner sind am Zugang zur Abteikirche bis in den Advent hinein zu sehen

Für Pater Meinrad Dufner OSB sind sie eine Standortbestimmung des Christlichen: Die drei Kunstwerke, die am Haupteingang zur Abteikirche aufgestellt worden sind. Gleich ins Auge fällt die Stele „Engel der Verfolgten“ des Winterhäuser Bildhauers Thomas Reuter, die im Mittelgang platziert ist. Die beiden Werke „Magna Charta der Menschenrechte“ und das Megabuch „Die Kirchenväter zum Umgang mit Fremden“ rechts  hat Pater Meinrad selbst geschaffen. Alle drei Objekte, so der Benediktiner, gehören zueinander und beziehen sich aufeinander.

„Engel sind heute an vielen Orten der Welt gefragt“, betont der Künstlerpater mit Blick auf die Stele von Thomas Reuter. Sie zeigt von hinten stilisierte Flügel, die an einen Engel erinnern, von vorn das Gesicht einer verzweifelt schreienden Frau, die ein verängstigtes Kind auf ihrem Schoß birgt. Ein zweiter, leblos wirkender Junge ist kopfüber abgebildet. Geschaffen hat Reuter die Stele ursprünglich für eine Engel-Ausstellung in Meiningen, danach war sie in der Augustinerkirche Würzburg zu sehen. Die Auseinandersetzung mit dem Bürgerkrieg in Syrien und dem Leid der Bevölkerung in Aleppo waren für den Künstler der Anlass, den Engel aus einem etwa eine dreiviertel Tonne schweren Stück Kalkstein zu hauen.

Auch schon einmal zu sehen war die „Magna Charta der Menschenrechte“ von Pater Meinrad. Er hatte sie 2009 für eine Ausstellung in der Johanniskirche Würzburg gestaltet. Das großflächige Bild zeigt Menschen verschiedener Art, Schlägertypen neben Kindern mit Luftballons. Die UN-Menschenrechtscharta wird dazu „in symbolischen Buchstaben“ zitiert, so der Künstler. Und weiter: „Diese Zusage der Weltgemeinschaft ist ständig gefährdet und daran will ich mit meinem Bild erinnern“.

Das davor liegende Megabuch lädt dazu ein, in ausgewählten Zitaten von Kirchenvätern zum Umgang mit Fremden zu blättern. Dabei hat Pater Meinrad Müll-, Saatgut- oder Jutesäcke mit Texten und Fotografien kombiniert. „Ich wollte diese Aussagen, die uns die Kirchenväter in einer teils absolut jesuanischen Sprache ins Stammbuch geschrieben haben, in unsere zerrissene Gegenwart hineinstellen“, so der Benediktiner.

Zu sehen sind die drei Kunstwerke in der Abteikirche Münsterschwarzach bis in den Advent.