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Klosterfeuerwehr

In der Abtei Münsterschwarzach hat die Feuerwehr eine lange Tradition. 

Gemeinsam mit der FFW Stadtschwarzach gehört die Feuerwehr der Abtei Münsterschwarzach zum ersten Löschzug der Feuerwehr von Schwarzach am Main. Insgesamt sechs Ortsteil-Feuerwehren sind für ein Gebiet von 21,11 km² mit einer Einwohnerzahl von knapp 4.000 Personen zuständig.

Auf der A3 ist die Strecke in Fahrtrichtung Frankfurt bis zum Biebelrieder Kreuz und in Fahrtrichtung Nürnberg bis zur Anschlussstelle Wiesentheid in der Verantwortung dieses ersten Zuges. Als Stützpunktwehr sind die Feuerwehren bei Verkehrsunfällen oder anderen Einsätzen auf der Autobahn vor Ort. Dabei gehört zur Abtei Münsterschwarzach eine Abteilung der Notfallseelsorge, die zur Betreuung von Einsatzkräften bei belastenden Einsätzen, ebenso wie zur Betreung von Betroffenen in akuten Krisensituationen zum Einsatz kommt.

Insgesamt gehören zur Löschgruppe der Abteifeuerwehr 15 Personen. Einsatzübungen mit unterschiedlichen Anforderungen gehören ebenso wie Gerätekunde zur stetigen Fortbildung. Auf dem Abteigelände ist die Feuerwehr für den Schutz von etwa 1.200 Menschen in Schule, Gästehaus, etwa 30 weiteren Betrieben und dem Kloster selbst verantwortlich.

Fahrzeuge

Neben zwei Löschfahrzeugen gehören ein Einsatzleitwagen, ein Anhänger-Pulverlöschgerät, ein Gerätewagen-Licht sowie eine Anhängeleiter zur Ausstattung der Klosterfeuerwehr. Durch die Einsätze im gesamten Landkreis Kitzingen wurde ein Teil dieser Fahrzeuge vom Landkreis zur Verfügung gestellt. Dazu gehören das Tanklöschfahrzeug (TLF) 16/25 mit Pulverlöschanhänger sowie das Gerätewagen-Licht.

Zur Ausstattung der Klosterfeuerwehr gehören außerdem ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 8/6, eine Anhängeleiter und ein Einsatzleitwagen die aus eigenen Mitteln der Abtei Münsterschwarzach beschafft wurden. Der Einsatzleitwagen wird in erster Linie für Einsätze der Notfallseelsorge genutzt.

TLF 16/25

TLF 16/25 (Tanklöschfahrzeug)

Fahrgestell: Mercedes Benz Typ 1019
Aufbau: Firma Ziegler
Baujahr: 1980
Fahrzeugmotor: 192 PS
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Gesamtgewicht: 12.000 kg
Wassertank: 2.400 Liter
Pumpenleistung: 1.600 Liter/min.

Funkrufname: Florian Abtei Münsterschwarzach 21/1
LF 8/6

LF 8/6 (Löschgruppenfahrzeug)

Fahrgestell: Mercedes Benz Atego 976.X1
Aufbau: Firma Rosenbauer
Baujahr: 2001
Fahrzeugmotor: 152 PS
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Gesamtgewicht: 8.000 kg
Wassertank: 600 Liter
Pumpenleistung: 800 Liter/min.

Funkrufname: Florian Abtei Münsterschwarzach 43/1
GW-Licht

GW-Licht (Lichtmastfahrzeug)

Fahrgestell: Volkswagen Typ LT 35
Baujahr: 1981
Fahrzeugmotor: 75 PS
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Gesamtgewicht: 3.500 kg
Generatormotor: 30 PS
Leistung v. Generator: 16 KW
Lichtmast 9 m mit 6 Scheinwerfer je 1.500 Watt
3 Scheinwerfer mit je 1.500 Watt
3 Kabeltrommeln mit je 50 m

Funkrufname: Florian Abtei Münsterschwarzach 63/1
ELW

ELW (Einsatzleitwagen / Notfallseelsorge)

Fahrgestell: Volkswagen Passat Variant
Baujahr: 1997
Fahrzeugmotor: 100 PS
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h

Funkrufname: Florian Abtei Münsterschwarzach 10/1
Anhängeleiter

AL 18 (Anhängeleiter)

Fahrgestell: Firma Bachert
Baujahr: 1969
Achsdruck: 1.400 kg

Anhänger Pulverlöschgerät

PU 250 (Pulverlöschgerät)

Baujahr: 1966
Pulvertank: 260 Liter
Betriebsdruck: 12 at

Notfallseelsorge

Br. Melchior Schnaidt ist d im Team von mehreren Notfallseelsorgern im Landkreis Kitzingen. Die Notfallseelsorge ist immer dann gefragt, wenn es um erste Hilfe für die Seele geht. Menschen, denen durch Unfälle oder unerwartete Ereignisse der Boden unter den Füßen gerissen wird, brauchen ganz spezielle und gezielte Begleitung.

Die Notfallseelsorge wird über die Leitstelle Würzburg alamiert und kann in unterschiedlicher Konstellation vor Ort sein. Die Einsatzgebiete reichen von Verkehrsunfällen über plötzliche Todesfälle, Suizid oder andere Ursachen. Dabei begleiten die Seelsorger nicht nur die direkten Angehörigen eines Verstorbenen, sondern auch die Einsatzkräfte oder Menschen, die am Unfall beteiligt waren. Die Betroffenen können mit den Mitarbeitern reden, Fragen klären und zugleich gemeinsam die ersten Schritte einer Bewältigung der Ereignisse gehen.

Als Teil der Klosterfeuerwehr kann er bei einem Feuerwehreinsatz auch situationsbedingt als Notfallseelsorger angefragt werden und kurzfristig Menschen in Notsituationen begleiten. Darüber hinaus ist die Notfallseelsorge vor Ort immer in den Einsatz sowie die damit verbundenen Abläufe involviert und stehen im ständigen Kontakt mit Einsatzstelle und Einsatzleitern.

Notfallseelsorger sind an der gelben Jacke oder, je nach Jahreszeit, an einer gelben Weste zu erkennen. In ihrem Einsatzrucksack befindet sich etliches, was für die Begleitung hilfreich sein kann. 

Mit Ende des Einsatzes muss die Seelsorge nicht vorbei sein. Oft vermitteln die Seelsorger noch in den Tagen danach einen Gesprächspartner, der langfristig da ist. 

Was Notfallseelsorge bedeutet, hat der frühere Notfallseelsorger P. Zacharias in seinem Buch "Save Our Souls" ausführlich beschrieben. Es ist im Vier-Türme-Verlag erschienen und kann hier bestellt werden.

Hilfe für den Nächsten

Geschichte der Klosterfeuerwehr

Die Anfänge der Klosterfeuerwehr lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. In der Chronik aus dem Jahr 1699 ist zu lesen: Abt Augustin ließ "durch den Schweizer Christian Matha zwei größere und drei kleinere Feuerspritzen gegen einen Lohn von 40 Imperialien anfertigen. Sie speien das Wasser über die Dächer der neuen Häuser aus".

Wie viele andere Klöster wurde die Abtei 1803 aufgehoben. Das klösterliche Leben erlosch und die Gebäude verfielen fast vollständig. 1913 wurde Münsterschwarzach durch die Missionsbenediktiner von St. Ottilien wiederbegründet.

Am 17. Juni 1925 schlug nachmittags ein Blitz in ein Gebäude, der - so der damalige Chronist - Gott sei Dank nicht zündete.

"Er beleuchtete aber grell auch unsere Wasserversorgung und Löscheinrichtungen. Es war in dieser Hinsicht für nichts vorgesorgt." 

Im Jahr 1928 wurde eine eigene freiwillige Feuerwehr gegründet, die dem damaligen Bayerischen Landesfeuerwehrverband mit allen Rechten und Pflichten eingegliedert wurde. Erster Kommandant war Br. Siegfried Mennel. Ihm unterstanden 16 Mann. Die Feuerspritze gehörte dem Bezirk Kitzingen, wurde aber auf dem Abteigelände aufbewahrt und von der Klosterfeuerwehr zur Brandbekämpfung genutzt.

Den ersten Einsatz hatte die Klosterfeuerwehr 1930 im nahegelegenen Mainsondheim. Als in der Nacht vom 28. auf den 29. April ein Feuer die Ökonomie des Baron von Bechtolsheim bedrohte, konnten die Feuerwehrmönche größeren Schaden verhindern.

1956 wurde die Freiwillige Feuerwehr in eine anerkannte Werkfeuerwehr umgewandelt. Sie wurde die erste Stützpunktwehr des Landkreises. Die Werkfeuerwehr Münsterschwarzach war eine der ersten Wehren, die mit Atemschutz und, etwas später, mit hydraulischen Rettungsgeräten für die Technische Hilfeleistung ausgestattet wurde.

Eine besondere Anerkennung der Wehr und auch seines persönlichen Engagements war die Auszeichnung von Bruder Edmar Schäfer mit der höchsten Anerkennung des bayerischen Feuerwehrwesens, dem Steckkreuz des Feuerwehr-Ehrenzeichens am 13.10.1997.

Seit März 2017 ist die Klosterfeuerwehr ein Teil der FFW Stadtschwarzach. Geleitet wird die Löschgruppe, die im Kloster stationiert ist und im Wesentlichen von Mönchen getragen wird, von Löschgruppenleiter P. Maximilian Grund OSB.