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Oblatengemeinschaft

„Wer ist der Mensch, der das Leben will und gute Tage zu sehen wünscht?“ (RB Prol 15), diese Frage stellt der Hl. Benedikt in den ersten Versen seiner Regel und sie trifft auf eine tiefe Sehnsucht, drängt auf eine Antwort und will zu einer Entscheidung in Freiheit führen.

Das setzt „HÖREN“ voraus. Hörenlernen ist wesentlich für den Weg als Oblate und Oblatin: mit dem Herzen hören, aufwachen für den Ruf Gottes und offen sein für das Glück und die Nöte anderer, die Welt ins Gebet nehmen und sich engagieren.

Das Lob Gottes, die Feier der Eucharistie, das Gebet der Psalmen (Stundengebet) und das persönliche Gebet sind dabei Fundament. Für die Lebensgestaltung sind die Hl. Schrift und die Benediktusregel Inspirationsquelle.

Wir wird man Oblate?

  • Nach dem Kennenlernen steht 
  • ein Probejahr an, bevor dann
  • die eigentliche Oblation folgt.

Kontakt: oblatengemeinschaft[at]abtei-muensterschwarzach.de


Wegetappen

Oblate / Oblatin werden ist ein Weg mit vielen Stationen, geht es doch darum, tiefer in das Sakrament der Taufe hineinzuwachsen und immer mehr Christ zu werden und sich Tag für Tag neu für ein Leben in der Nachfolge Christi zu entscheiden.

Eine hilfreiche Hinführung ist der Jahreskurs „Benediktinisch leben“. Nach mehreren persönlichen Gesprächen mit P. Udo Küpper OSB und Oblatenrektorin Carola Holzmann kann die Aufnahme in die Probezeit erfolgen. Mit anderen Kandidaten und Kandidatinnen werden Sie dann mehr und mehr mit der Benediktsregel vertraut, vertiefen sich in die Hl. Schrift, erproben die benediktinische Lebensweise in Ihrem konkreten Leben, lernen die Abtei und die Oblatengemeinschaft kennen.

Oblate, Oblatin bedeutet nicht Mönch zu sein mit weniger Verpflichtungen, ist nicht „Mönchsein light“, sondern eine eigene Berufung. Diese Berufung bringt mit sich, Leidenschaft für die benediktinische Sendung zu entwickeln und Grenzgänger zu werden. So ist dieses Probejahr ein gemeinsamer Unterscheidungs- und Entscheidungsprozess mit offenem Ausgang, begleitet von der Frage: „Was suchst Du (wirklich)?“ Für was, für wen brennst Du? Was lebst Du vom Evangelium?

Die Bezeichnung „Oblate“ leitet sich vom lateinischen „oblatus“ ab, was der Hingegebene, Aufgeopferte, Dargebrachte, heißt. Damit verdeutlicht sich das Wesen und Ziel der Oblation: sein Leben und sich selbst Christus hinzugeben, es geht nochmals um alles. Deshalb lehnt sich die Oblation an die Profess der Mönche an. So wird der Professgesang „Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum et vivam, et non confundas me ab expectatione mea“ – „Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern“ von den Kandidaten, dem Konvent und der Oblatengemeinschaft gesungen.

In diesem feierlichen Gottesdienst geben die Kandidaten das Versprechen, „unter der Führung des Evangeliums“ weiterzugehen und im Geiste der Regel des Heiligen Benedikts zu leben. Dies geschieht in Verbundenheit mit dem Konvent und der Oblatengemeinschaft.

Bei der Oblation

Formate der Treffen in der Oblatengemeinschaft

Die Oblatengemeinschaft der Missionsbenediktiner von Münsterschwarzach besteht seit dem Jahr 1917, als der erste Oblate im Alter von 40 Jahren die Oblation ablegte. Derzeit gehören rund 120 Oblaten und Oblatinnen im Alter zwischen 40 und 94 Jahren zur Gemeinschaft.

Im Verlauf eines Jahres gibt es unterschiedliche Weisen, die benediktinische Spur zu vertiefen:

  • Montecassino-Treffen: Bei diesen Wochenenden stehen Impulse zur Benediktsregel und aus der monastischen Tradition im Vordergrund. Die Teilnahme an den Gebetszeiten der Mönchsgemeinschaft und Reflexion der eigenen Erfahrungen möchten helfen, beständig auf dem Weg der Nachfolge und Umkehr zu bleiben.
  • Subiaco-Treffen mit den Elementen Stille, Gebet, Austausch und Feier der Eucharistie;
  • Großes Oblatentreffen – ein Wochenende der Begegnung und des Austausches;

 

  • „Ora-et-labora-et-lege-Tage“ mit Einübungen in den benediktinischen Dreiklang von Gebet, Arbeit und Schriftlesung;
  • „Oblaten gemeinsam unterwegs“ – ein Wochenende zu benediktinischen Stätten im Umkreis der Abtei;
  • Exerzitien;
  • Oblaten vernetzen sich: vier Online-Treffen.

Diese Begegnungen fördern und entwickeln Möglichkeiten, aus den tiefen Quellen der monastischen Tradition zu schöpfen und die Benediktusregel kreativ in den jeweiligen Lebenskontext zu übersetzen.

Bei Interesse und weiteren Fragen können Sie sich gerne an Oblatenrektorin Carola Holzmann (Tel. 09324-20700) und P. Udo Küpper OSB wenden. P. Udo ist seitens der Abtei für die Oblaten verantwortlich. Die Email-Adresse: oblatengemeinschaft (at)abtei- muensterschwarzach.de.

Auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft der Benediktineroblaten im deutschsprachigen Raum finden Sie weitere Informationen zum Leben als Oblate.

„Wenn du mich kennen willst, frag nicht, wo ich lebe; oder was ich gern esse; oder wie ich mein Haar kämme; sondern frag mich, wofür ich lebe, genau im einzelnen, und frag mich, was nach meiner Meinung mich davon abhält, völlig die Sache zu leben, für die ich leben will.“ Thomas Merton

‚Die Welt‘ braucht keine Verdoppelung ihrer Hoffnungslosigkeit durch Religion; sie braucht und sucht (wenn überhaupt) das Gegengewicht, die Sprengkraft gelebter Hoffnung.

Aus dem Grundsatztext „Unsere Hoffnung“ der Würzburger Synode von 1975

Literaturempfehlungen

  • Regula Benedicti. Die Benediktusregel. Lateinisch/ Deutsch. Salzburger Äbtekonferenz Verlag: Beuroner Kunstverlag Beuron, Erschienen 1992
  • Michael Casey: "Einführung in die Benediktusregel – Ein geistliches Ausbildungsprogramm" St. Ottilien 2010
  • Claudius Bals und Basilius Ullmann,: "Aufbruch mit Benedikt – Oblaten, eine christliche Lebensform" St. Ottilien 2009
  • Fidelis Ruppert: „Geistlich kämpfen lernen. Benediktinische Lebenskunst für den Alltag" Vier-Türme-Verlag 2012
  • Ursula Theresa Dippel, Johanna Domek,:"Dem benediktinischen Geist nahe sein – Mein Leben als Oblatin" Vier-Türme-Verlag 2010
  • Gabriele Ziegler (Hrsg.): KELLION – Schriftenreihe zu Leben und Erfahrung der Wüstenväter und Wüstenmütter, Vier-Türme-Verlag:
  • Tabernakulum – Innere Liturgie (Band 4) o Miteinander (Band 7)