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Arbeiten im Kloster?

In der Abtei Münsterschwarzach gibt es über 20 Klosterbetriebe. Von Produktionsbetrieben wie Landwirtschaft, Bäckerei, Metzgerei, Goldschmiede und Druckerei über Verkaufsbetriebe wie dem Fair-Handel, Buchladen und Vier-Türme-Verlag bis hin zu internen Betrieben wie der Elektrowerkstatt, Gärtnerei und Tüncherei sind die unterschiedlichsten Gewerke und Branchen vertreten. Ein weiterer wichtiger Betrieb ist unser Gästehaus, das neben dem umfangreichen Kursangebot auch Gruppen und Einzelgäste aufnimmt. Das Egbert-Gymnasium, ebenfalls auf dem Klostergelände angesiedelt, zählt natürlich auch dazu.

Mit über 300 Angestellten hat sich die Abtei zu einem mittelständischen Unternehmen entwickelt, der sich als Teil der Klosterfamilie versteht. Mönche und weltliche Angestellte arbeiten nicht nur zusammen, sondern vor allem auf Augenhöhe. Respekt und Wertschätzung sind für uns gerade vor unserem benediktinischen Hintergrund essentielle Grundlagen für ein gutes Arbeitsklima.

Einige unserer Betriebe bieten Ausbildungsplätze oder duale Studiengänge an. Auch für Berufseinsteiger und Erfahrene haben wir immer wieder freie Stellen. Wir freuen uns auch über Ihre Initiativbewerbung.

Abtei als Arbeitgeber

  • Ausbildung in vielen Handwerksbetrieben
  • Freiwilligendienste
  • Arbeitsstellen für Berufserfahrene
  • Berufseinstieg nach Ausbildung oder Studium

"damit in allem Gott verherrlicht werde." (RB 57,9)

Der heilige Benedikt hat nicht zufällig einen wichtigen Grundsatz unseres Mönchsleben in das Kapitel geschrieben, in dem es eigentlich um das Handwerk geht. In allem sollen wir Gott verherrlichen. Das gilt nicht nur für uns Mönche. Wie selbstverständlich tragen unsere Mitarbeiter diese Botschaft gemeinsam mit uns nach außen.

Das ist ein Kontrastprogramm zu vorherrschenden Trends unserer Gesellschaft, die den Menschen, das Geld, den Erfolg oder das Vergnügen zur Mitte und zum Wertmaßstab des Lebens macht. Benedikt verweist uns auf ein Ziel jenseits unserer irdischen Existenz und unserer ich-bezogenen Wünsche.

Er will uns aber nicht in eine rein spirituelle Welt entführen, sondern die Verherrlichung Gottes muß sich im konkreten Leben verwirklichen: in der Art, wie wir mit Arbeit, Gütern, Geld und auch miteinander umgehen.

“....damit in allem Gott verherrlicht werde” steht im Kapitel “Über die Handwerker des Klosters”. Es gibt also im Kloster Benedikts schon Brüder, die handwerklich qualifiziert sind. 
Die soliden Handwerker der Benediktinerklöster wurden dann im Mittelalter zusammen mit den wissenschaftlich gebildeten Mönchen die Lehrmeister Europas. Auch heute noch nimmt die Bildung in unserer Arbeit einen zentralen Platz ein.

Ora et labora

Beten und arbeiten - das ist das, was uns Benediktinern immer zugeschrieben wird. Obwohl dieser Ausspruch so nicht in der Benediktsregel zu finden ist, beschreibt er unseren Alltag ganz gut. 

Unser Ordensgründer Benedikt teilte in seinem Kloster bereits den Tag in Zeiten für das Gebet und Zeiten für die Arbeit ein. 

Ob im Gästehaus, in der Landwirtschaft oder im Verlag - wir Mönche arbeiten nicht nur mit, sondern tragen Verantwortung für über 300 Angestellte. Unsere Wirtschaftlichkeit ist kein Selbstzweck. Sie ermöglicht uns unsere Arbeit in der Mission - weltweit und vor Ort.

Abteigelände und Betriebe

"Sie sind dann wirklich Mönche, wenn sie wie unsere Väter und Apostel von ihrer Hände Arbeit leben" (RB 48,8)

Wenn es einen Erfinder von „bete und arbeite und lies“ gibt,  dann sind es die ersten Mönche, die in der ägyptischen Wüste im 3. / 4. Jahrhundert lebten. Sie spürten, dass es zum Gebet und zur Lesung der Ergänzung durch die Arbeit für den Menschen bedarf, damit das Leben gelingt. Die Gedanken sind es, die den Menschen sonst erdrücken und in eine Depression stürzen können. In einem gewissen Sinne ist die Arbeit eine positive Ablenkung von schädlichen Gedanken. Sie bleiben nicht in der Seele und richten dort Unheil an, sondern ihre Energie wird umgelenkt in ein äußeres Tun und sie wird somit positiv fruchtbar.

Benedikt übernimmt die Erfahrung der Mönche in der Wüste für sein Kloster. Der gesunde Rhythmus von Gebet und Arbeit wird von ihm dadurch geschaffen, dass er nicht nur ein Gebetspensum angibt, das zu erfüllen ist, sondern auch ihren Zeitpunkt regelt, wann die Gebetszeiten am Tage zu halten sind.

Über den Ryhthmus von Gebet und Arbeit hinaus ist für Benedikt auch die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Klosters wichtig. Nur so können die Mönche frei sein für den Gottesdienst und die Meditation und ihrem geistlichen Leben ungestört nachgehen. Die geistige und wirtschaftliche Unabhängigkeit wurde auch immer für andere Menschen eingesetzt. Klöster waren in der Geschichte soziale Zentren, in denen Bedürftigen geholfen wurde, wenn auch Mönche im Normalfall nicht in die sozialen Brennpunkte ihrer Zeit gingen, um dort direkt zu arbeiten.

In der Arbeit zeigt sich die Echtheit unseres geistlichen Lebens. Nur von daher ist es verständlich, dass ihr ein so hoher Stellenwert gegeben wird. Sie kann nicht getrennt von unserem Beten und geistlichen Tun gesehen werden, vielmehr sind beide aufeinander bezogen und leben voneinander. Die Arbeit ist die Probe für die Alltagstauglichkeit unseres Betens.