In der katholischen Kirche können Sie im Rahmen eines sogenannten "Messstipendiums" eine heilige Messe für ein besonderes Anliegen feiern lassen. Viele stiften ein solches Messstipendium als Fürbitte für Verstorbene. Aber auch für kranke Angehörige oder Menschen in schwierigen Situationen kann ein solcher Gottesdienst gefeiert werden.
Während Messstipendien in anderen Ländern häufig die einzige Einnahmequelle von Priestern sind, ist diese persönliche Gabe an den Priester in Deutschland verboten. Die Gelder der Messstipendien sind für die Pfarrei bestimmt. In der Abtei Münsterschwarzach gehen alle Messstipendien in die Arbeit der Abtei in der Mission und vor Ort.
Die Tradition der Messstipendien stößt auch auf Unverständnis - Messstipendien werden oft als "Kosten für einen Gottesdienst" missverstanden. Ist es recht, einem Priester für die Feier der Messe, in der er zum Beispiel eines Verstorbenen gedenkt, Geld zu geben? Wird damit die Gnade Gottes nicht zur Handelsware?
Ein Messstipendium ist immer eine Gabe von Almosen, die freiwillig gegeben werden, damit die Heilige Messe für das besondere Anliegen gefeiert wird. Gerne können Sie sich bei uns über die Möglichkeiten eines solchen Gottesdienstes informieren.
Missionsbenediktiner
Abtei Münsterschwarzach
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Die Wurzeln der Messstipendien reichen bis in die ersten Jahrhunderte des Christentums zurück. Zum gemeinsamen Gottesdienst, der neben der liturgischen Feier auch ein gemeinsames Essen und Trinken (Agape) enthielt, wurde von den Mitfeiernden alles Benötigte (z.B. Brot und Wein) mitgebracht – die Gaben als sichtbarer Ausdruck der inneren Teilnahme sowie der Beteiligung der Mitfeiernden. Obwohl das Sättigungsmahl von der liturgischen Feier später getrennt wurde, blieb es bei dem alten Brauch, materielle Gaben (später einen Geldbetrag) zum Gottesdienst mitzubringen. Was nicht für die Feier benötigt wurde, wurde nach dem Gottesdienst für die Bedürftigen und Armen oder für den Unterhalt des Klerus verwendet.
Im Lauf der Zeit entwickelte sich hieraus die Praxis, die Namen der Spender beziehungsweise der Menschen, derer besonders gedacht werden sollte, zu nennen, und sie so erkennbarer in das Geschehen der Messfeier mit hineinzunehmen. Im Mittelalter wurde die mitgebrachte Gabe zunehmend in den Zusammenhang mit der Nennung des Spenders und des Gebetsgedenkens in der Eucharistie gerückt. Das mitgebrachte Opfer wurde dem Priester als Beitrag zu seinem Lebensunterhalt überlassen.
Nach außen hin vermochte dies den Eindruck zu erwecken, die Feier der Messe und damit die Gnade Gottes seien käuflich. Nicht zuletzt Martin Luther hat dafür sensibilisiert, dass Gottes Gnade reines Geschenk und niemals käuflich ist. Vor ihm war es bereits Thomas von Aquin (+ 1274) ein Anliegen, jedem Anschein von einem Kauf einer geistlichen Handlung vorzubeugen. Im Blick auf den Brauch der Messstipendien macht Thomas darauf aufmerksam, dass die Gabe nicht unmittelbar für die Messfeier gegeben wird, sondern für den Lebensunterhalt des Priesters, der hierbei auch die Armen nicht vergessen soll. Was passiert mit dem Geld, der Messstipendien?
In den deutschsprachigen Ländern sind die Diözesen heute Dank der Kirchensteuer in der Lage, die Priester zu bezahlen, so dass diese nicht auf Messstipendien angewiesen sind. Die Einnahmen hieraus kommen daher in der Regel der Pfarrei und damit – vergleichbar den Anfängen der Kirche – den Bedürfnissen der Ortskirche zugute.
In vielen anderen Ländern – besonders in Afrika und Asien – bekommen die Diözesanpriester hingegen kein regelmäßiges Gehalt. Sie sind weitgehend von den Gaben abhängig, die sie von den Gläubigen – nicht zuletzt für die Feier einer heiligen Messe – erhalten. Oft werden Messstipendien, die in Deutschland oder Österreich aufgrund zurückgehender Eucharistiefeiern in den Pfarreien oder Klöstern nicht gefeiert werden können, in andere, vor allem ärmere Länder weitergeleitet. Dann wird die Eucharistie dort in dem Anliegen des Gebers gefeiert. Auf diese Weise unterstützen Menschen in Deutschland oder Österreich durch ein Messstipendium zugleich die Ortskirchen in anderen Teilen der Welt.
Wichtiger als die finanzielle Unterstützung der Ortskirchen und ihrer Bedürfnisse durch das Messstipendium ist aber die Frage nach dessen geistlicher Bedeutung für das Leben des Gläubigen. Für eine geistliche Sinnhaftigkeit dieses alten Brauchs ist ohne Zweifel der innere Bezug der Gabe – und damit des Gebers selbst – zum Messgeschehen entscheidend. Daher muss beim Messstipendium die äußere Gabe einhergehen mit der inneren Hingabe des Gläubigen, indem er sich eins macht mit der Hingabe Jesu in der Feier der Eucharistie. In einem alten Hochgebet der Kirche wird von denen, die ihre Gaben zum Altar bringen, daher gesagt: "Herr, du kennst ihren Glauben und ihre Hingabe; sie bringen dir dieses Opfer des Lobes dar für sich und für alle, die ihnen verbunden sind, für ihre Erlösung und ihre Hoffnung auf das unverlierbare Heil."
Wenn uns Menschen bitten, für sie und ihre Anliegen eine Messe zu feiern, sagen wir ihnen daher, wenn möglich, wann wir die Eucharistie feiern werden, damit sie sich zumindest innerlich mit dem Geschehen der Messfeier verbinden können. "Aber 'nutzt' das denn?", werden wir manchmal gefragt. Was wir für das Gebet sagen können, gilt in ähnlicher Weise für die Feier der Eucharistie: Wenn wir den Herrn aus ganzem Herzen um etwas bitten, wenn wir für jemanden beten oder in einem bestimmten Anliegen die Messe feiern, verbindet sich die Seele mit all ihrer Aufmerksamkeit mit der Liebe Gottes, die alles vermag. Dies wird vielleicht nirgends so greifbar wie in der heiligen Messe, wenn wir dort die Hingabe Jesu, seine unendliche Liebe zu uns Menschen feiern und uns mit Ihm verbinden.
Messstipendien sind eine alte Form der Frömmigkeit, die auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Wenn man die oben genannten Regeln beachtet, ist dieser Brauch ein Weg, sich und seine inneren Anliegen mit der Hingabe Jesu zu verbinden und zum Ausdruck zu bringen. Wir erfahren meist eine große Dankbarkeit, wenn wir Menschen fragen, ob wir für sie bei der Feier der Eucharistie beten dürfen – sei es nun mit oder ohne ein spezielles Messstipendium.
Die Höhe des Messstipendiums wird von den Bischöfen einer Kirchenprovinz festgelegt. In Bayern sind es derzeit 5 Euro. Dem Priester ist es verboten, mehr zu verlangen, auch wenn es dem Gläubigen freisteht, mehr zu geben.
Gerne können Sie über untenstehendes Formular Heilige Messen bestellen oder sich über die Möglichkeit eines Messstipendiums informieren. Geben Sie dazu einfach die gewünschte Anzahl der Heiligen Messen und Ihr Anliegen an. Das Messstipendium können Sie überweisen oder per Onlinespende als Lastschrift einziehen lassen.
Bankverbindung:
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