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Neue Enzyklika "Laudato si"

Mönche freue sich über die erste Ökologie-Enzyklika

Wir freuen uns, dass ein Papst das erste Mal eine Enzyklika ganz unter das Thema der Ökologie stellt. Pater Christoph Gerhard OSB, der Cellerar und Leiter unseres Ökoprojektes ist begeistert von den frischen Gedanken des Papstes und nimmt dazu Stellung:

Der Zustand unserer Umwelt wird mehr und mehr von uns Menschen negativ beeinflusst: der Boden verliert seine Schätze, die unbelebten und auch die lebenden. Die Abholzung der Regenwälder greift massiv in die Kreisläufe der Natur ein und zerstört alte Lebenskulturen. Sauberes Wasser ist in weiten Teilen der Welt ein mehr und mehr schwindendes Gut. Die Luft, die wir mit allen Lebewesen an Land teilen, wird geschädigt. Das ist nicht nur für alle gefährlich, die sie einatmen, sondern auch das Klima wird dadurch nachhaltig verändert, das wir seit den letzten Jahrtausenden auf der Erde haben und das uns bislang stabile Lebensbedingungen beschert hatte. Kein Tag vergeht, an dem nicht eine Spezies auf unserem Planeten ausstirbt. Verlierer ist zu allererst unsere Mitwelt.

All dies ist schon Grund genug, dass sich die Kirche für den Umweltschutz stark macht. Hinzu kommt die ökologisch-humanitäre Krise: es sind die armen Menschen, denen die Grundlage für ihr Leben zerstört und genommen wird. Es sind die Menschen ohne Einfluss und Macht, die sich vor den Auswirkungen der Klimaveränderung nicht schützen können und ihr zum Opfer fallen. Aber die Lösung der ökologischen Krise ist kein Randthema für wirtschaftlich Benachteiligte, sondern sie ist zu einer Frage für das Überleben der Menschheit auf unserem Planeten geworden. – Und wir wissen darum!

Die Frage ist, wie wir gerade in den sogenannten „entwickelten" Ländern es wieder zu einer wirklich globalen Sicht unserer Handlungsweisen schaffen. Wie kommen wir dazu, unsere unterentwickelten Handlungsmuster zu überwinden und nicht nur auf den eigenen, kurzfristigen Vorteil bedacht zu sein? Wie gelingt uns ein Einsatz unserer technischen und wirtschaftlichen Kräfte, die nicht nur unserer nächsten Umgebung nützen, sondern den Umweltbedingungen auf dem ganzen Globus helfen? Wie können wir zu einem maßvollen Konsum und Energieverbrauch kommen, der nicht andere und uns selbst gefährdet?

Dazu braucht es die Anerkennung eines ganzheitlichen und nicht nur reduzierten Zuganges zur Realität. Dazu gehört mehr als nur eine rein technische, wirtschaftliche oder wissenschaftliche Sichtweise des Menschen und der Natur. Die Lösung der ökologischen Krise kann nur durch das Gesamt unserer menschlichen Kräfte und darüber hinaus geschehen. Ohne den Glauben an Gott, ohne ihn selbst ist die Welt nicht zu retten. Dazu gehört auch die Anerkennung unserer Welt als Schöpfung, die Gott in ihrem unschätzbaren und unverfügbaren Wert erschaffen hat. Es bedarf auch der Anerkennung jedes Menschen als ein Geschöpf Gottes, der seine Würde durch seinen Schöpfer hat. Und es benötigt die Anerkennung der Einheit unter uns Menschen und der gesamten Schöpfung, die jeweils nicht in Teile gerissen werden darf, wie es heute oft geschieht.

Wir brauchen eine weitsichtige Globalisierung in den verschiedensten Feldern des Lebens: in der Wissenschaft und unter den Religionen, in der Ökonomie und Ökologie, in der Politik und in den sozialen Organisationen, unter den heute Lebenden mit den in der Zukunft lebenden Generationen, in den lokalen Gemeinschaften unter uns Menschen und im Ganzen der Schöpfung, die uns anvertraut ist.

Dafür braucht es die ganze Kraft, unsere Kreativität und Entschlossenheit zum Handeln. Es braucht aber auch eine geistliche Haltung, wie sie der Titel der Enzyklika anspricht: „Gelobt seist du", es ist das Lob Gottes, das uns Menschen in einen größeren Zusammenhang stellt, das uns heraus bringt aus der Enge unserer Ich-Bezogenheit und unseren Blick weitet auf die ganze Schöpfung und ihren Schöpfer.

Zum Dowlnoad der Enzyklika "Laudato si" als PDF-Datei auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz.