Mit Farbe, Pappmaché und Draht
Die Schüler und Schülerinnen des Egbert-Gymnasiums setzen sich immer wieder neu mit dem Leben und Wirken des Heiligen Benedikt auseinander. „Wozu soll das gut sein?“ fragt mancher mit Blick auf eine erhöhte bärtige Gestalt aus einer Zeit, die etwa 1500 Jahre entfernt liegt.
Heilige stehen in ihrer Zeit und haben sich dabei Gott so angenähert, dass unser Blick auf sie unwillkürlich auch in die Richtung Gottes gezogen wird. Das macht sie zeitlos. Und dabei bleiben sie Menschen mit Schwächen, aber mit dem Vertrauen, dass Gott gerade darin seine Stärke zeigen kann. Wir erkennen plötzlich, dass Benedikt auch gescheitert ist, an den Verhältnissen seiner Zeit, am Neid anderer und manchmal auch an seinem eigenen Ehrgeiz. In der Vita Benedikts, die Papst Gregor in Dialogform verfasst hat, tritt Menschliches zutage, das jeder von sich selbst kennt. Dort bleibt die Geschichte Benedikts aber nicht stehen.
Und so haben sich an einem Besinnungstag die Schülerinnen und Schüler jeweils einem Abschnitt aus dem Leben Benedikts gewidmet und gefragt, welche Erfahrungen sie mit Benedikt teilen können. Aus dieser elementaren Situation sollten sie eine Holzstele entwerfen und auf einem Blatt skizzieren. Die zehn besten Entwürfe durften umgesetzt werden.
Für die Realisierung der Ideen war ein ganzer Schultag freigehalten worden, an dem SchülerInnen in kleinen Gruppen von der 5. bis zur 10. Klasse mit Farben, Pappmaché, Stoff, Scherben, Draht und vielen anderen Materialien ungestört arbeiten durften. Am Ende des Tages war ein Zyklus von Holzstelen entstanden, die den großen Heiligen auf den Boden gebracht haben, auf dem die Schüler heute stehen. - Die Stelen sind bis zum Palmsonntag als Benediktsweg in der Abteikirche Münsterschwarzach ausgestellt.
Esther Zeiher