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Fit gemacht in Steuer- und Rechtsfragen

50 Ordensleute sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Klöstern aus ganz Deutschland bei viertägigen Kurs in Münsterschwarzach –Über 1200 Personen nahmen in 25 Jahren an der Qualifizierung teil

Vier Tage standen im Gästehaus der Abtei Steuer- und Versicherungsfragen, Datenschutz und Kirchenrecht auf der Tagesordnung. Die Themen, die auf den ersten Blick eher trocken und nüchtern erscheinen, sorgten jedoch für regen Austausch und lebhafte Debatten. Denn die profunden Informationen der Fachreferenten trafen den Nerv der rund 50 Oberen, Ökonomen, Cellerare sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Klöstern aus ganz Deutschland - ging es doch um ganz zentrale Fragen für das Überleben, den Fortbestand und die Zukunftsperspektiven ihrer Ordensgemeinschaften.

Bereits zum 25. Mal fand auf Einladung der Deutschen Ordensoberenkonferenz (DOK) der Grundkurs „Rechtliche Grundlagen für die Ordensleitung und –verwaltung“ statt. Einer, der dabei seit Jahren als Referent fungiert, ist Bruder Stephan Veith OSB, der als Steuerberater für viele Gemeinschaften wichtige Informationen weiter geben konnte. Der Münsterschwarzacher Benediktiner schätzt, dass in diesen 25 Jahren rund 1200 bis 1300 Schwestern, Brüder und weltliche Mitarbeiter den Kurs besucht und sich so für viele wichtige Fragen fit gemacht haben.

Ein Beispiel ist das Betreuungsrecht. Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht spielen in den zunehmend älter werdenden Ordensgemeinschaften eine immer wichtigere Rolle, nicht zuletzt deshalb, weil aufgrund von Nachwuchsmangel viele Klöster keine eigene Krankenstation mehr haben. Oder Steuerrecht: Bislang ist es in Deutschland so geregelt, dass für die Einkünfte von Patres, die per Gestellungsvertrag eine Pfarrei im Auftrag der Diözese betreuen, keine Steuern bezahlen müssen. Diese Steuerbefreiung wird seit einigen Jahren verstärkt vom Europäischen Gerichtshof angefragt.

Referenten waren neben Br. Stephan der Kirchenrechtler P. Dr. Franziskus Berzdorf OSB, der Geschäftsführer der Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in Deutschland mbH, Rainer Gritzka, der ehemalige Richter und Datenschutzbeauftragte der Orden, Jupp Joachimski, und der Rechtsanwalt Lars Westinger, Justitiar der DOK.