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„Die Menschen sehen, wie sie sind“

Pater Noach Heckel OSB ist neuer Missionsprokurator der Abtei Münsterschwarzach – Ein Jahr in Afrika studiert – Von Abt Michael Reepen OSB in sein Amt eingeführt

Die Abtei Münsterschwarzach hat einen neuen Missionsprokurator: Pater Noach Heckel OSB wurde von Abt Michael Reepen OSB in sein neues Amt eingeführt. „Mir ist es wichtig, Menschen ins Licht treten zu lassen, die sonst übersehen würden“, sagt der 45jährige Mönch zur Zielrichtung seiner künftigen Aufgabe. Er bezieht sich dabei auf die Aussage von Papst Johannes Paul II.: „Der Mensch ist der Weg der Kirche.“

Pater Noach freut sich auf sein neues Tätigkeitsfeld, das ihn mit Menschen aus vielen Ländern zusammenführen wird. Zugute kommen ihm dabei seine Erfahrungen, die er während seines einjährigen Theologie-Studiums in Nairobi/Kenia gemacht hat. Wichtig ist es ihm zu betonen, dass Mission heute keine Einbahnstraße sein darf. „Wir können viel von Menschen aus Afrika, Asien und Lateinamerika lernen.“

Mit dieser Grundeinstellung will er auch sein Amt angehen. Er hat als Zivildienstleistender in der Tagespflege die Lebenswelt von alten Menschen kennen gelernt, in seiner einjährigen Tätigkeit als Staatsanwalt hat er mit jugendlichen Straftätern zu tun gehabt. „Man sollte versuchen, die Menschen zu sehen, wie sie selbst gesehen werden wollen. Erst wenn ich die Perspektive des anderen eingenommen habe, kann ich etwas richtig beurteilen“, sagt er. Und ergänzt: „Jeder Mensch, jeder Gedanke, hat das Recht, von mir ernst genommen zu werden, mich in Frage zu stellen und mich darin zu verändern.“
Pater Noach stammt aus Rothenburg ob der Tauber, wo er 1971 als ältester von drei Geschwistern das Licht der Welt erblickte. Aufgewachsen ist er in Niedersachsen und Unterfranken, wo er in Würzburg das Kilianeum besuchte. 1991 machte er am Riemenschneider-Gymnasium sein Abitur. Er studierte in Würzburg Jura und wurde im Steuerrecht promoviert.

Während einer einjährigen Auszeit, in der er u.a. zwei Monate auf dem Jakobsweg unterwegs war, bewegte ihn die Frage immer mehr, ob er Mönch werden will. Im Dezember 2002 wagte er diesen Schritt und trat ins Noviziat der Abtei Münsterschwarzach ein. Zeitgleich begann er in Würzburg Theologie zu studieren. Im September 2009 legte er seine Ewige Profess ab, ein Jahr später wurde er von Bischof Friedhelm Hofmann in Münsterschwarzach zum Priester geweiht. Nach dem Pastoralpraktikum in Freiburg gab er Kurse im Gästehaus der Abtei und wurde Oblatenrektor. Von 2013 bis Ende 2016 studierte er in München Kirchenrecht.