Bruder Chrysostomus Kaiser 85 Jahre alt geworden
In der Benediktinerabtei Münsterschwarzach feiert am Montag, 25. Februar, Bruder Chrysostomus Kaiser seinen 85. Geburtstag.
Arthur Kaiser, wie er mit dem Taufnamen heißt, wurde am 25. Februar 1934 in der Gemeinde Hassenbach, heute ein Ortsteil von Oberthulba (Landkreis Bad Kissingen) geboren. Ab 1940 besuchte er die Volksschule in Hassenbach. Nach dem Hauptschulabschluss kam er 1948 als Vierzehnjähriger in das Lehrlingsseminar St. Plazidus nach Münsterschwarzach, um im dortigen Kloster das Metzgerhandwerk zu erlernen.
Im Jahre 1951 bat er um Aufnahme in die Benediktiner-Abtei und erhielt als neuen Klosternamen Bruder Chrysostomus. 1956 schloss er sich durch die feierlichen Gelübde dem Kloster auf Lebenszeit an. Der eigentliche Lebenswunsch von Bruder Chrysostomus wäre gewesen, als Missionar zu wirken. Aber es sollte anders kommen. Nicht Korea, sondern Münsterschwarzach wurde seine Klosterheimat.
Der damalige Klostermetzger, Bruder Gebhard Pfeifer, musste wegen Krankheit aus der Metzgerei ausscheiden, deshalb musste Bruder Chrysostomus die Klostermetzgerei übernehmen. Zuvor hatte er in Augsburg noch mit ausgezeichnetem Erfolg die Fleischer-Meister-Prüfung abgelegt. Er war ein Metzger mit „Leib und Seele“ und viele Menschen sprechen noch heute von seinen guten und leckeren Fleisch- und Wurstwaren. Kaiser hatte damals ein großes Arbeitspensum zu bewältigen. Er belieferte die Klosterküche, das Gästehaus, das Egbert-Gymnasium und die Landvolkshochschule Klaus von Flüe. Er hatte täglich 700 Personen zu versorgen und zu verköstigen. Dabei erfolgte sowohl die Schlachtung als auch die Verarbeitung in der eigenen Klostermetzgerei. Bruder Chrysostomus war nicht nur als Klostermetzger tätig, sondern er versah zusätzlich noch verschiedene Aufgaben für die Fleischer-Innung Kitzingen. Nach Inbetriebnahme der neuen Klostermetzgerei im Jahr 1970 entstand auf Wunsch der Fleischer-Innung Kitzingen in Münsterschwarzach ein Ausbildungszentrum für den Metzger-Nachwuchs der Region. Viele Jahre wurde die überbetriebliche Ausbildung in den Räumen der Abtei- Metzgerei ausgeführt. Die Metzger-Innung Kitzingen war dankbar, dass Bruder Chrysostomus seine beruflichen Fähigkeiten in die überbetriebliche Lehrlingsausbildung eingebracht hat. Neben dieser überbetrieblichen Ausbildung für den Landkreis hat er in seinem Betrieb 27 eigene Lehrlinge zu tüchtigen Metzgern ausgebildet. Viele Jahre war er auch der gewissenhafte und zuverlässige Schriftführer der Fleischer-Innung Kitzingen.
Aus gesundheitlichen Gründen musste er seine geliebte Tätigkeit in der Metzgerei beenden. Aber Bruder Chrysostomus ging noch nicht in den Ruhestand, sondern ist bis zum heutigen Tag mit viel Einsatz in den verschiedenen Klosterbereichen tätig. So war er Sekretär im Egbert-Gymnasium, Pförtner im Kloster St. Benedikt in Würzburg und ist seit 1989 in der Missionsprokura eingesetzt. Viele Jahre in der Export-Abteilung des Missionsversandes. Viele Güter und Waren wurden mit Containern und Kisten in die Missionsländer nach Afrika gesandt und er hat von den dort tätigen Missionaren und der afrikanischen Bevölkerung große Dankbarkeit erfahren.
Hobby von Bruder Chrysostomus ist das Lesen von Büchern und Zeitschriften, außerdem hört und spielt er gerne Musik. Jahrzehntelang hat er in der Klosterblaskapelle die große Tuba geblasen.