Älterwerden - der neue Ruf in die Zeit ist da!
Sie erscheint am 1. September und befasst sich mit einem gesellschaftlich brisanten Thema: Ums „Älterwerden“ geht es in der neuen Ausgabe unserer Klosterzeitschrift „Ruf in die Zeit“. Zu Wort kommen Fachleute wie Gabriele Breuckmann, die unter dem Titel „In der Zeit ver-rückt“ darlegt, wie Demenzkranke die Welt erleben. Aber auch Mönche erzählen von ihren Erfahrungen im Alter, sei es in Afrika oder hier in der Abtei Münsterschwarzach.
Sehr bewegend ist das Interview mit dem ehemaligen Missionsprokurator Bruder Joachim Witt. Er berichtet, wie er heute seinen Alltag zwischen Rollstuhl, Krankenhaus und Dialyse meistert. Abt Michael Reepen beleuchtet das Zusammenleben im Kloster von vielen alten Mönchen mit ihren jüngeren Mitbrüdern und macht deutlich, was eine alternde Gesellschaft davon lernen kann. Und Pater Fidelis Ruppert fragt provokativ nach den Prioritäten im Alter: „Hauptsach’ g’sund! Wirklich?“
Hautnah erleben Sabine Köberlein und Raimund Dürr täglich auf der Krankenstation der Abtei, was es bedeutet, alt und gebrechlich zu sein. Lesen Sie einen Auszug aus dem Bericht der beiden Pflegedienstleiter: „Pflegebedürftigkeit macht auch vor Mönchen nicht halt. 14 pflegebedürftige Mitbrüder betreuen wir derzeit, in Wirklichkeit ist der Bedarf aber weitaus höher: Über 80 der rund 120 Mönche sind heute zwischen 70 und 90 Jahren alt und brauchen auch ohne Pflegestufe Unterstützung im Alltag.
Altsein ist keine Krankheit oder ein besonderes Problem, sondern ein normaler Entwicklungsprozess des Menschseins und ein wichtiger Lebensabschnitt. Eine am Menschen orientierte Pflege muss deshalb weit über das rein Medizinische hinausgehen. Ziel unserer Pflege ist nicht, den alten Menschen zu bemuttern und zu entmündigen, sondern ihn mit engagierter Achtsamkeit zu begleiten und zu fördern. Genau das braucht aber Zeit und Einfühlungsvermögen.
Natürlich bin ich schneller, wenn ich das Hemd selbst aufknöpfe ... Wenn ich dem alten Menschen jedoch Zeit lasse und ihn nur im Bedarfsfall unterstütze, achte und fördere ich seine Selbstbestimmung, Eigenverantwortlichkeit und Selbsthilfefähigkeit. Einfühlungsvermögen bedeutet, hinzuhören und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Wenn ein Mitbruder sein Lavendelduschbad oder seine Veilchencreme benötigt, besorgen wir ihm das. Ob das medizinisch notwendig ist, steht auf einem anderen Blatt, doch Aufmerksamkeiten wie diese streicheln die Seele.“ - Den gesamten Artikel können Sie in der September-Ausgabe des „Ruf in die Zeit“ lesen.