Adventskalender am 8. Dezember
Münsterschwarzacher Adventskalender heute mit einem Impuls von P. Anselm Grün OSB.
Am 8. Dezember feiert die Kirche das Fest „Maria Immaculata“. Liturgisch korrekt ausgedrückt heißt es: „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“. Maria ist in der katholischen Theologie immer ein Urbild für den erlösten Menschen. In ihr feiern wir also unsere eigene Erlösung, An ihrem Fest wird aus dem Epheserbrief vorgelesen, in dem es heißt, dass Gott uns in Jesus Christus erwählt hat, „heilig und makellos zu sein“. (Eph 1,3)
Das Fest bedeutet also, dass wir in einer Welt leben, die von der Sünde geprägt ist. Das meint die Erbsünde. Daran müssen wir gar nicht glauben. Wir brauchen nur die Zeitung aufzuschlagen, dann wird es uns bewusst, dass wir in einer sündigen Welt leben. Doch an diesem Fest feiern wir, dass in uns auf dem Grund unserer Seele ein heiliger Raum ist, in dem wir heilig und makellos – „immaculati“ – sind. Dort sind wir ohne Schuld und ohne Sünde. Es ist also ein optimistisches Fest, das wir feiern. Wir wissen, dass wir uns immer wieder auch schuldig machen.
Aber trotz aller Schuld gibt es in uns diesen heiligen Raum, in dem wir rein sind. Das bewahrt uns davor, uns selber zu verdammen, wenn wir in Schuld geraten sind. Der innerste Raum in uns ist davon unberührt geblieben. Das wird uns im Bild Marias an diesem Fest vor Augen geführt.