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Zeichen der Verbundenheit

Gemeinsame Wallfahrt der Klosterdörfer und der Abtei Münsterschwarzach nach Dimbach - Rund 600 Gläubige beim Gottesdienst vor der Wallfahrtskirche – Abt Michael Reepen: Tolle Atmosphäre

Rund 600 Gläubige sind an Christi Himmelfahrt, 5. Mai, nach Dimbach gekommen, um bei strahlendem Sonnschein gemeinsam mit den Mönchen von Münsterschwarzach vor der Wallfahrtskirche Gottesdienst zu feiern. Zuvor hatten sich rund 30 Benediktiner und viele Wallfahrer aus den Klosterdörfern Dimbach, Nordheim, Sommerach, Gerlachshausen, Düllstadt, Reupelsdorf, Schwarzenau, Hörblach, Stadtschwarzach und Münsterschwarzach zu Fuß in die ehemalige Propstei der Abtei aufgemacht.

Abt Michael Reepen OSB war von dem Tag begeistert. „Es war eine tolle Atmosphäre, bei der die Verbundenheit der Dörfer mit dem Kloster sehr deutlich geworden ist“, freute er sich. In seiner Predigt betonte er eben diese Verbundenheit nachdrücklich: „Wir haben eine 1200 jährige gemeinsame Geschichte der Abtei mit ihren Klosterdörfern. Das Leben der Mönche war immer eng verwoben mit dem Leben der Menschen in der Nachbarschaft.“ In der wechselvollen Geschichte hatte das Kloster zusammen mit den Bewohnern der Dörfer Furcht und Freude, Armut und Wohlstand, Kriege und Frieden erlebt, so der Abt. „Ein großes Zeichen der Solidarität setzte die Bevölkerung beim Kirchbau 1935 bis 1938. Ohne die Mithilfe der Bevölkerung wäre der Bau des neuen Münsters nicht möglich gewesen.“

Neben dem Rückblick auf die Geschichte eröffnete Abt Michael auch den Blick auf Gegenwart und Zukunft. „Was wir heute immer mehr spüren ist die Verwobenheit mit der ganzen Welt“, erklärte er. Trotzdem sei das Handeln vor Ort besonders wichtig, denn „unser Handeln hier hat Auswirkungen auf die Welt!“ Als Beispiele nannte er kleine Schritte im Bereich Ökologie und den bewussten Umgang mit der Schöpfung, die „ein Beitrag zum Schutz der Erde sind für die Menschen, die auch in den kommenden Generationen noch die Weinberge, die Felder und den Wald bestellen wollen.“ Er schloss seine Predigt mit den Worten: „Wir als Abtei sind offen mit Ihnen zu suchen wie Christsein heute gehen kann. Es wird anders sein als vor 20, 50, 100, 1200 Jahren. In der Kraft und Freude des Heilige Geistes werden wir gemeinsam den Weg finden.“  - Nach dem Gottesdienst gab es ein gemeinsames Mittagessen mit vielen Begegnungen zwischen den Mönchen der Abtei und der Bevölkerung. Die Dimbacher Bevölkerung und die Pfadfinder aus Schwarzach sorgten für das leibliche Wohl.

Mit der gemeinsamen Wallfahrt nach Dimbach wurde eine alte Tradition aufgegriffen, die allerdings in den letzten Jahren fast in Vergessenheit geraten war, weil die Dörfer zu unterschiedlichen Terminen nach Dimbach wallten. Entstanden ist die Wallfahrt nach Einschätzung des Klosterarchivars P. Franziskus Büll OSB um 1300. Die Not des 30jährigen Krieges löste eine besondere Verehrung Mariens in Dimbach aus. Die Wallfahrt selbst dürfte zwischen 1740 und 1770 ihren regionalen Höhepunkt erlebt haben, blieb aber bis heute lebendig. Die gemeinsame Wallfahrt der Klösterdörfer und der Abtei an Christi Himmelfahrt fand im Rahmen des Jubiläumsjahrs „1200 Jahre Abtei Münsterschwarzach“ statt.