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Vergelt’s Gott an die Mitarbeiter

Tradition in der Abtei Münsterschwarzach: Am Fest der Klosterpatronin Felizitas feiern die Mönche mit den Mitarbeitern – und einige bekommen besondere Aufmerksamkeit.

Gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben die Mönche der Abtei Münsterschwarzach am Freitag das Felizitasfest gefeiert. In seiner Predigt bei der Vesper ging Abt Michael Reepen OSB auf die Veränderungen in den vergangenen Jahrzehnten ein. Langjährige und neue Mitarbeiter würden dazu beitragen, dass diese gut ablaufen würden.

Sei die Abtei vor über 60 Jahren noch ein kleiner Familienbetrieb gewesen, ist sie heute mit über 300 Angestellten weitaus mehr. Das läge vor allem an Entscheidungen und Veränderungen, die klug getroffen worden seien, lobte der Abt weiter: „Mit jedem, und besonders jedem neuen Mitarbeiter und auch Mitbruder kommen auch Veränderungen, neue Ideen, neue Sichtweisen, neue Fragen ins Kloster. Das hinterfragt uns und tut uns gut.“ 

Im Anschluss an das Stundengebet wurde in der Egbert-Halle weitergefeiert. Neben der Vorstellung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Premiere des neuen Klosterfilms ehrten Cellerar P. Christoph Gerhard OSB und Schulleiter Robert Scheller Angestellte von Abtei und Egbert-Gymnasium (EGM) für 10, 25 und 40 Jahre Betriebszugehörigkeit. Darüber hinaus wurde bekannt gegeben, dass der bisherige stellvertretende Schulleiter Markus Binzenhöfer der Nachfolger von Robert Scheller werden wird.

Michael Hornung ist seit über 10 Jahren in der Gold- und Silberschmiede der Abtei. Obwohl er nach seiner Lehre in der Abtei den Arbeitgeber wechselte, kam er vor 10 Jahren zurück. P. Christoph stellte besonders seinen vielseitigen Einsatz heraus. Hornung arbeitet auch als Metalldrücker und Silberschmiede-Restaurator. „Wenn’s einer schafft, dann der Michi“, heiße es immer. Auch persönlich profitiere P. Christoph als Astronom von seinem Geschick, wenn es um feinmechanische Aufträge für Teleskope gehe.

Ebenfalls seit 10 Jahren ist Jutta Pomazy im Dienst der Abtei. Schulleiter Robert Scheller lobte ihren besonderen persönlichen Einsatz über ihre alltägliche Arbeit als Reinigungskraft in der Schule hinaus: „Sie sind ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Schulfamilie.“ Pomazy würde sich schon sehr früh über „ihre“ Klassen informieren und den persönlichen Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern halten, indem sie diese sogar an den Studienorten besuche. Sie setze den Anspruch, die Schule als ganzheitliches Angebot zu sehen, um und sei eine wichtige Vertrauensperson für alle Beteiligten.

Katharina Fink war bereits als Schülerin am EGM. Vor 10 Jahren kam sie nach dem Pädagogik-Studium als verantwortliche Erzieherin und Gruppenleiterin der Ganztagsbetreuung zurück an die Klosterschule. Mittlerweile unterrichtet sie auch Psychologie in der Oberstufe. Das Café „Problem-los“, bei dem Schülerinnen und Schüler über ihre Sorgen sprechen können, geht unter anderem auf ihre Initiative zurück. „Sie sind für die Kinder und Eltern eine wichtige Ansprechpartnerin und unterstützen sie in ihrem persönlichen Fortkommen“, bedankte sich Robert Scheller.

Seit 25 Jahren arbeitet Barbara Secknus als Lehrerin für Mathematik und Physik am EGM. Ihren Einsatz für die MINT(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik)-Fächer betonte Robert Scheller besonders. Nach der Genehmigung der naturwissenschaftlich-technischen Ausbildungsrichtung habe sie sehr engagiert an der Umsetzung mitgewirkt. Darüber hinaus ist sie nach dem Worten Schellers eine sorgende Pädagogin, die etwa eine langwierig erkrankte Schülerin sogar durch Hausunterricht unterstützte. Für diesen Einsatz dankte der Schulleiter besonders.

Vom Landratsamt über die Gemeinde kam Luitgard Kleinschnitz vor 25 Jahren als Buchhalterin in die Abteiverwaltung. „Ohne sie würde hier nichts laufen“, würdigte P. Christoph sie. Die Kasse würde immer stimmen, bei Versicherungen aller Art sei sie die Fachfrau. In 25 Jahren habe sie viele Veränderungen mitgemacht – keine Selbstverständlichkeit. Als „Mutter der Nation“ ist sie laut Chef und Kollegen aber auch persönlich eine Bereicherung: „Ganz zu schweigen von den perfekt organisierten Betriebsausflügen!“

Christine Wagner ist bereits seit 40 Jahren in der Abteiküche. Bis 2011 leitete sie das Haus Benedikt in Würzburg. „Es war immer wie ihre eigene Küche“, beschrieb P. Christoph ihre Arbeitsweise. Besonders bedankte er sich bei ihr für den Wechsel nach Münsterschwarzach und den spontanen Einsatz als Leitung nach dem Tod des Küchenchefs „obwohl das Kapitel der Leitung für Sie eigentlich beendet war.“ Darüber hinaus habe sie den Übergang zum jetzigen Leiter gestaltet. Sie zeichnet sich laut P. Christoph durch ihre hohe Loyalität aus: „Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott!“

40 Jahre Druckerei – wohl einer der Arbeitsbereiche, die am meisten Veränderungen mitgemacht haben. Ulrike Münzer hat sie nicht erlebt, sondern auch aktiv mitgestaltet. Druckereileiter Michael Blaß betonte ihren Mut bei den vielen Übergängen und Neuerungen. Sie habe sich früh auf die digitale Retusche spezialisiert und zeichne sich durch ihr hohes Engagement aus.

Das Felizitasfest hat in der Abtei eine große Bedeutung. Traditionell sind am Gedenktag der Klosterpatronin die Betriebe geschlossen und die Angestellten feiern gemeinsam mit den Mönchen. Reliquien der Heiligen befinden sich in einem Schrein unter dem Altar der Krypta. Am Felizitasfest wird dieser Schrein in die Abteikirche gebracht.