Studenten schnuppern Klosterluft
„Moderne Unternehmenskultur mit benediktinischen Werten“, so lautete das Thema eines dreitägigen Seminars für Studierende der Hochschule Ansbach in der Abtei Münsterschwarzach. Initiiert von P. Richard Maria Kuchenbuch OSB und Prof. Cornelius Pöpel (Ansbach) wurde das Seminar als fakultätsübergreifendes Wahlfach angeboten. Insgesamt 14 jungen Leuten aus den Studiengängen Mulitimedia und Kommunikation, Ressortjournalismus, Betriebswirtschaft und Biomedizinische Technik wurde ein hochkarätiges Programm geboten.
Nach einer Einführung in das wissenschaftliche Verständnis des Themas der „Unternehmenskultur“ durch Prof. Matthias Konle legte Pater Richard den Studierenden in anschaulichen Texten und Übungen die benediktinische Arbeitskultur, den benediktinischen Lebensrhythmus sowie die benediktinische Kommunikations- und Führungskultur dar. Eine Einführung zum Thema Menschen- und Selbstbild gab Prof. Pöpel.
In dieser Lehrveranstaltung ging es neben dem Wissenserwerb auch um persönliche Erfahrungen im Kloster. Denn die benediktinische Lebensart möchte erlebt und erfahren werden, um mit ihr in einen adäquaten Kontakt zu kommen. Wie auch auf vielen Managerseminaren der Abtei üblich, standen die Studierenden zur Teilnahme am Morgenlob um 5:05 Uhr früh auf oder arbeiteten bei der Pflege der Grünanlagen mit, um hier eine – für viele neue – Arbeitshaltung zu erproben.
Neben dem Seminarleiter Pater Richard stellten sich Pater Fidelis Ruppert und Pater Anselm Grün zu Impulsreferaten über „Entscheidungsfindung“ und „Werte“ zur Verfügung. Danach beantworteten sie den Studierenden die unterschiedlichsten Fragen.
Die Atmosphäre im Kloster, die Mischung aus Referaten, Übungen, Meditationen und Zeiten der Besinnung, hinterließen einen nachhaltigen Eindruck bei den jungen Menschen. Das Klosterleben mit seinen geordneten Ritualen wurde als strukturgebend und konzentrationsfördernd empfunden. Die Studierenden waren beeindruckt von der Vielfalt der klösterlichen Betriebe, die die Mönche beinahe zu Selbstversorgern macht.
Noch Tage später konnten in der Mensa Gespräche zu ungewohnten Themen aufgeschnappt werden, wenn die Rückkehrer aus dem Seminar ihren Kommilitonen davon berichten.