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Nachrichten

Statement der Abtei Münsterschwarzach zur Report Sendung

Nach der Reportsendung München vom 7.1.2025 äußerten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch unsere Oblatinnen und Oblaten ihre Sorgen und Fragen zum Bericht der Report-München Sendung in Gesprächsrunden. Abt Michael antwortete ihnen zusammenfassend in einem Brief und Stellungnahme der Abtei, den er auch mit den Leserinnen und Lesern unserer Homepage teilen will.   

Wir erfuhren 2022 von der Diözese Eichstätt und der Erzdiözese Bamberg von den beiden Diözesanpriestern, die sich in der Abtei Münsterschwarzach in den 1960er Jahren als Gäste aufhielten. Die Bischöfe baten den damaligen Abt Bonifaz um Hilfe für die beiden Priester. Sie waren wohl für eine kurze Zeit zu Gast. Auch sind Spenden der Diözese Eichstätt über die Prokura in die Missionsdiözesen überwiesen worden. Wir haben heute keinen umfassenden Einblick in das, was damals geschah. Unser Wissen stammt aus Unterlagen der Diözesen, die sich zum Teil auch im Archiv der Abtei befinden.

Von unserem heutigen Wissensstand über sexuellen Missbrauch sind jegliche Handlungen, die einen Missbrauch bagatellisieren oder gar unterstützen oder vertuschen, unentschuldbar. Wir gehen jedem Verdacht, der uns zur Kenntnis kommt, offensiv nach. Dass die Opfer in den Vorgängen damals keine Erwähnung finden, ist schier unerträglich.

Dass Priester, die in Not geraten sind, die Hilfe brauchen, die sich verfehlt haben und etwas getan haben, was nicht zu ihrer Lebensform gehört, in Klöstern zur Besinnung, zur Umkehr und Bekehrung geschickt wurden, war und ist ein üblicher Vorgang. 

Auch dafür sind Klöster da.

Die Abtei Münsterschwarzach ist um jegliche Aufklärung bemüht. Schon 2003 setzte der damalige Abt eine Arbeitsgruppe zu sexuellem Missbrauch ein, die sich bis heute regelmäßig trifft und alle Anfragen und Verdachtsfälle intensiv verfolgt. Heute nennt sie sich „AG Beraterstab zur Aufarbeitung und Prävention gegen sexuelle Gewalt der Abtei Münsterschwarzach“. Ein Schwerpunkt liegt auf der Prävention für Mönche, Mitarbeitende, Schülerinnen und Schüler wie auch Kursleiter und Kursleiterinnen und Ehrenamtliche.

Es tut mir sehr leid, dass durch das Verhalten der damaligen Zuständigen, soweit sie Kenntnis darüber hatten, dasVerhalten der Priester nicht unterbunden werden konnte und durch diese Menschen großes Leid zugefügt wurde.

Wir wollen heute sehr wach sein gegenüber jeglicher Form von Missbrauch, Diskriminierung und Ausgrenzung. Die verschiedenen Präventionsmaßnahmen in allen Bereichen der Abtei sollen dazu helfen. 

Wenn Sie weitere Fragen und Anliegen zu diesem Thema haben, wenden Sie sich gerne an einen der Missbrauchsbeauftragten der Abtei Münsterschwarzach.

https://www.abtei-muensterschwarzach.de/praevention