Sommer in der Abtei
In Bayern sind Schulferien - und was machen die Mönche? In den Urlaub können sie natürlich auch fahren. Einige waren schon unterwegs, bei anderen geht es noch in die "Klosterferien". Der Hitze entfliehen kann aber wohl in diesen Tagen niemand. So bekommen Besucher, die mitleidig den schwarzen Habit kommentieren, oftmals ein augenzwinkerndes: "Sie wissen ja nicht, was wir darunter tragen." zu hören. Und für die richtige Abkühlung gibt es auch noch Klostereis im Klosterladen.
Abgekühlt muss in der Gärtnerei nichts werden. Im Gegenteil. Nur Gießen ist in diesen Tagen Pflicht. Wie gut die Wärme für die Pflanzen ist, zeigt ein Blick ins Gewächshaus: Die Äste der Tomatenplanzen biegen sich vom Gewicht der Früchte durch, die Paprikapflanzen hängen voll. Salat und Kohlrabi sind erntereif. Auf dem Kräuterbeet wuchert Salbei, Dill steht in voller Blüte. Die Blumen für den Eigenbedarf der Abtei locken die Bienen an.
Die Bienen sind wohl dieses Jahr die fleißigsten Klostermitarbeiter. Ein grandioses Erntejahr, sagen die Imker. Fast einen Zentner Honig hat ein Volk abgegeben. Das ist außergewöhnlich. Neben den Abteibienen, deren Honig für die Klostergäste bestimmt ist, gibt es noch vier Bienenstöcke am Egbert-Gymnasium (EGM) - der Honig wird von der Schule verkauft. Biologielehrer Viktor Riedel-Royé kümmert sich mit einer Gruppe Schülern um sie. Nur die Wasserversorgung bei der Hitze muss er unterstützen - sonst müssen die Bienen noch mehr arbeiten.
Doch nicht alle sind bei diesem Wetter in vollem Einsatz. Die Voltigierpferde von Abtei und EGM genießen die Sonnenstrahlen auf der Koppel, ebenso die Abteihühner. Abkühlung scheinen sie jedenfalls nicht zu brauchen. Doch wo findet man die eigentlich im Kloster?
In der Schwarzach! Neben dem Schulgebäude fließt sie vorbei - einladend, die Füße abzukühlen. Am Castellbach hinter dem Kloster können die Mönche Ruhe finden: Hier ist der Klausurbereich und nur für sie bestimmt. Und hier lässt es sich auch in der Hitze mit Habit aushalten...