Nachricht – Mars, Jupiter und der Mond: Dieses Planetenzusammenspiel Ende Juli verspricht ein beeindruckendes Bild am Nachthimmel. Das ist sogar für nicht geübte Sternenbeobachter sichtbar.

Am 27.7.2018 geht gegen 21:15 MESZ der schon verfinsterte Mond noch in der Abenddämmerung im Südosten auf. Gute Horizont- und Durchsicht vorausgesetzt kann er schon zu diesem Zeitpunkt als blaß rötliche Scheibe erkannt werden. Am besten ist sogar einen Feldstecher als Aufsuchhilfe zu empfehlen. Ab da kann - bei wolkenlosem Himmel - die gesamte Mondfinsternis an einem warmen Sommerabend beobachtet werden. Später gesellt sich unterhalb des Mondes noch der helle Mars hinzu und weiter westlich Jupiter. Und wer bis Mitternacht Zeit hat, kann dann beobachten, wie die Sterne nach und nach erscheinen und auch Saturn im Sternbild der Waage sichtbar wird.

Die gesamte Mondfinsternis beginnt mit der sogenannten Halbschattenphase wenn der Mond in Mitteleuropa noch unter dem Horizont ist. Aber die Totale Phase lässt sich für uns komplett beobachten: um 21:30 MESZ sollte es dunkel genug sein (der Süden Deutschlands ist dabei bevorzugt), dass wir den verfinsterten Mond tief im Südosten schon deutlich sehen können. Der helle Planet Jupiter ist dabei im Südwesten zu sehen, noch weiter im Westen ist die noch hellere Venus zu finden. Alles spielt sich aber relativ tief am Horizont ab, sodass eine gute Rundumsicht sehr hilfreich ist.

Die Mitte der Finsternis ist gegen 22:21 MESZ und somit Vollmond! Spannend ist auch die Frage nach der Farbe, die der Mond haben wird. Je nach Zusammensetzung der Erdatmosphäre, die noch ihr Licht zum vollen Mond gelangen lässt, ist er mehr Grau oder mehr Rot. Um diese Zeit geht auch der helle Mars unterhalb des verfinsterten Mondes auf. Zum dunklen, roten Mond passt natürlich unser roter Nachbar hervorragend dazu, der in diesen Tagen in Oppsositionsstellung, also direkt gegenüber der Sonne, am Nachthimmel steht. Nach und nach kommen auch die Sterne des Sommerhimmel heraus und fernab menschlicher Lichtquellen sollte auch die Milchstraße zu sehen sein.

Um 23:15 MESZ verlässt der Mond wieder den Erdschatten und wird schnell heller. Erst als Sichelmond, dann Halb- Dreiviertelmond und bis 00:19 MESZ am 28.7. ist er wieder aus dem Kernschatten herausgetreten. Für das bloße Auge ist die anschließende Halbschattenphase kaum auffallend. Wer die Nacht durchhält und Fotos macht wird allerdings gewahr, dass der Mond weiter heller wird und erst gegen 1:28 MESZ ist der Volle Mond auch wieder "richtig" hell und wird ohne irdisches Hindernis von der Sonne beschienen.

Für alle näher Interessierte gibt es auf den Astronomieseiten von spektrum.de eine detaillierte Zusammenfassung mit allen Daten der Mondfinsternis.