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Nachrichten

Reise in ein unbekanntes Land

Bruder Julian Glienke OSB war für einen Monat in Kasachstan – Teilnahme an einem Jugendtreffen mit 200 jungen Leuten – Vielfältiges kirchliches Leben in einem Steppendorf und in der viergrößten Stadt des überwiegend muslimischen Landes erlebt

Kasachstan ist für viele Menschen ein unbekanntes Land. Bruder Julian Glienke OSB hatte für einen Monaten die Gelegenheit, Land und Leute sowie die dortige Kirche kennen zu lernen. „Kasachstan ist ein sich rasant entwickelndes post-sowjetisches Land, siebenmal so groß wie Deutschland; der Westteil gehört noch zu Europa, während es im Osten an China grenzt“, berichtet der Benediktiner, der tief beeindruckt von seinem Aufenthalt zurück kehrte.

Bruder Julian war Gast in dem kleinen Steppendorf Osornoe, in dem vor rund neun Jahren eine Benediktinercella gegründet worden war und das als „Heiligtum Kasachstans“ verehrt wird. Dort nahm er an einem Treffen teil, zu dem knapp 200 katholische Jugendliche aus allen Teilen Kasachstans kamen, um gemeinsam zu beten, Gottesdienst zu feiern und christliche Gemeinschaft zu erleben. Unter dem Leitwort „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt“ wurde das Thema Berufung in den Vordergrund gestellt. Besonders eindrücklich waren für Bruder Julian dabei die Glaubenszeugnisse und der Gottesdienst unter freiem Himmel, bei strahlender Sonne und starkem Steppenwind.

Eine ganz andere Kirche erlebte Bruder Julian in der 500 000-Einwohner-Metropole Karaganda, wo er missionarische Ansätze kennen lernte, mit denen junge, auch glaubensferne Menschen erreicht werden sollen; aber auch Angebote, die zunächst auf die sozialen oder kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung antworten, um dann in den entstehenden sozialen Räumen den Glauben anzubieten.

Sein Fazit: „Ich persönlich halte eine benediktinische Präsenz im postsowjetischen Raum, zu dem Kasachstan ja gehört, für eine interessante und wichtige Herausforderung. Ein nicht geringer Teil der Weltbevölkerung lebte oder lebt immer noch unter dem Kommunismus. In die damit verbundene Situation der seelischen Leere, Entwurzelung und schlecht geheilter Wunden hinein die Botschaft Christi zu verkünden und Orte benediktinischen Lebens als geistliche Mittelpunkte zu schaffen, ist keine leichte Aufgabe, aber eine, der wir uns, sofern es unsere Ressourcen erlauben, stellen sollten.“