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Die Lizenz zum Übersetzen – der Vier-Türme-Verlag auf der London Book Fair 2019

Die London Book Fair ist neben der Frankfurter Buchmesse die Plattform für Lizenzgeschäfte und internationale Kontakte. Rose Hofmann, Foreign Rights Manager, präsentierte den Verlag auf der diesjährigen Messe.

Mit gut 1.600 übersetzten Titeln kann man sicher sein, in fast jedem Teil der Welt ein Buch aus dem Vier-Türme-Verlag in der jeweiligen Landessprache erhalten zu können. Die Bandbreite des Angebots, aber auch die Anzahl der Lizenzpartner weltweit steigt stetig. So erschien 2017 in einem libanesischen Verlag die erste arabischsprachige Ausgabe eines Titels von Anselm Grün. Bereits 2019 wird die Übersetzung des Bestsellers „Worte, die uns tragen“ folgen. Verantwortlich dafür ist vor allem unsere Kollegin Rose Hofmann.

Seit 2015 betreut sie den Bereich der Foreign Rights, also der Auslandsrechte, im Vier-Türme-Verlag und damit die knapp 2000 Lizenzverträge mit Verlagshäusern aus (fast) der ganzen Welt. Neben der Pflege bestehender Vereinbarungen handelt sie die Konditionen für die Weiterverwertung der eigenen Bücher durch die Lizenznehmer aus. „So können unsere Titel auch in anderen Formaten erscheinen, zum Beispiel als Taschenbuch oder auch als Hörbuch. Für den Vier-Türme-Verlag ist dabei besonders die Übersetzung in andere Sprachen interessant“, erklärt Rose Hofmann.

Viele der Lizenznehmer trifft sie im Herbst auf der Frankfurter Buchmesse. Dort stellt sie im persönlichen Gespräch und individuell auf den ausländischen Verlag abgestimmt das Programm des Vier-Türme-Verlags vor. Innerhalb von drei Tagen absolviert sie um die 50 Termine, und doch reicht dieses Pensum kaum aus, um alle Anfragen zu bearbeiten.

Mitte März nahm Rose Hofmann an der London Book Fair teil, um bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Der Fokus lag vor allem darauf, mit britischen Verlagen ins Gespräch zu kommen. Während romanisch- und slawisch-sprachige Verlage von jeher einen festen Kundenstamm bilden, stellen die englischsprachigen Länder eine höhere Herausforderung dar. Traditionell zeigen Verlage aus Großbritannien und den USA geringeres Interesse an Autoren aus anderen Ländern, als es umgekehrt der Fall ist. „In den USA haben wir zwar schon erfreulich viele Lizenzverträge für unsere Autoren  geschlossen, aber dieses Ziel peile ich auch mit britischen Verlagen an“, verrät die Fachfrau für Lizenzen. Mit circa 2.300 Ausstellern aus über 50 Ländern und gut 25.000 Besuchern ist die Messe in London für dieses Vorhaben ein wichtiger Ausgangspunkt.

Wie sich ein typischer Messetag gestaltet? „Vor allem minutiös durchgeplant“, lacht Rose Hofmann. Sobald die Messe um 9.00 Uhr ihre Tore öffnet, reiht sich ein halbstündiger Termin an den nächsten – durchgehend bis 18.00 Uhr. Zeit für Besuche an anderen Ständen ist dabei kaum vorhanden.

„Die Arbeit endet aber nicht mit dem letzten Messetag – ganz im Gegenteil“,  so die Foreign Rights Managerin. Zurück in Deutschland müssen die angeforderten Titel und relevanten Informationen an die Lizenzpartner verschickt werden, bevor im besten Fall die ersten Verträge aufgesetzt werden können.

Während die Bücher zur Prüfung bei den Verlagen sind, beginnen zudem schon die Vorbereitungen auf die nächste Messe. „Das Verlagsprogramm für den kommenden Herbst steht bereits. Mein Übersetzer erstellt nun Beschreibungstexte sowie Probeübersetzungen der Herbsttitel. Diese schicke ich entsprechend dem Programmprofil an unsere Partnerverlage weiter. Dadurch erhalten sie schon einen ersten Eindruck und können abschätzen, welche Titel für sie besonders interessant sind.“  Und so gilt auch im Lizenzbereich die altbewährte Weisheit der Buchbranche: Nach der Messe ist vor der Messe.

Einen kleinen Eindruck zur London Book Fair erhalten Sie in unserer Bildgalerie auf Facebook.

Von Charlotte Künne