Bruder Balduin Weth feierte 96. Geburtstag
Keiner der weltweit über 1000 Missionsbenediktiner ist so lange im Kloster wie er: Bruder Balduin Weth OSB legte vor 77 Jahren seine Porfess ab. Zudem war er über fünfzig Jahre Baumeister der Abtei und ist auch der einzige noch lebende Münsterschwarzacher Mönch, der schon am Bau der Abteikirche (1935 bis 1938), damals als Maurerlehrling, beteiligt war. Am Mittwoch, 13. April, beging er seinen 96. Geburtstag.
Der Jubilar wurde 1920 in Vasbühl (Kreis Schweinfurt) als Isidor Weth geboren. Im Kloster erhielt er später den Ordensnamen Bruder Balduin. Nach dem Besuch der Volksschule in Vasbühl kam er 1934 in das Lehrlingsheim St. Plazidus nach Münsterschwarzach und erlernte das Maurerhandwerk. 1937 legte er seine Gehilfenprüfung ab. Im gleichen Jahr trat Bruder Balduin in das Kloster ein und legte 1939 seine zeitliche Profess ab. Die ewigen Gelübde, also die Bindung an das Kloster auf Lebenszeit, waren erst im Jahre 1947 möglich, nach seiner Wehr- und Kriegsdienstzeit, wo der Jubilar in Frankreich, Polen und Russland eingesetzt war.
1948 besuchte er die Meisterschule für das Bauhandwerk in Aschaffenburg. Vor einigen Jahren wurde er deshalb mit dem „Goldenen“ Meisterbrief ausgezeichnet. Nach seiner Meisterprüfung übernahm er die Bauleitung für die Klosterbauten, die er bis vor vierzehn Jahren innehatte.
In diesem über 50 Jahren wurden unter seiner Leitung wurden das Egbert-Gymnasium, das Internat St. Maurus, das Lehrlingsheim St. Plazidus, das Verwaltungsgebäude und die Missionsprokura, die Klosterküche mit Metzgerei und Bäckerei, die Pforte und sämtliche Werkstätten neu gebaut oder modernisiert. Die meisten Neubauten wurden von Bruder Balduin mit geplant und unter seiner Regie mit den Mitbrüdern, den Angestellten und Lehrlingen errichtet.
Auch der von Balthasar Neumann geschaffene Plazidus-Bau (ehemalige Klostermühle) wurde unter seiner Regie renoviert. Anschließend wurde auch der 300 Jahre alte Pezani-Bau von Grund auf erneuert. „Ich freue mich, dass ich so viele Jahre mit, in und für die Klostergemeinschaft und für die Missionen arbeiten und wirken konnte“ sagt Bruder Balduin. Dabei war für ihn immer die Losung „Bete und arbeite“ des Heiligen Benedikt maßgebend. Bruder Balduin verbringt nun seinen „Lebensabend“ in Münsterschwarzach und ist dankbar, dass er mit seinem Mitbrüdern am täglichen Rhythmus in Kirche und Kloster teilnehmen kann.
Bruder Manuel Witt OSB