Bruder Abraham und der Klosterlikör
100 Jahre Brennrechte der Abtei Münsterschwarzach
In diesem Jahr feiert einer der weniger bekannten, aber dafür sehr traditionsreichen Klosterbetriebe ein Jubiläum. Die Brennanlage des Klosters blickt auf 100 Jahre Geschichte zurück.
Die Destillierarbeit wurde in Münsterschwarzach bereits in den vorigen Jahrhunderten fleißig betrieben. In einem Nachruf auf Pater Gottfried Hollbusch, der 1697 verstorben war, hieß es „nachdem er der Destillierarbeit zugeteilt worden war, bemühte er sich eifrig um das Aussieden von Kräutern durch Feuer und das Bereiten von Elixieren als Heilmittel.“
Die heutige Brennerei wurde 1910 von der Gemeinschaft in Sankt Ludwig errichtet, die dann 1913 die Abtei Münsterschwarzach besiedelte. Allerdings zogen die Brennrechte erst in den 60er Jahren nach Münsterschwarzach um.
Fast 40 Jahre lang hat Br. Ignatius die Brennerei bis zum Jahre 2000 geleitet. Er verarbeitete vor allem Äpfel und Zwetschgen von den Klosterwiesen. Mit 80 Jahren hat er sie dann an seinen Gesellen Br. Bruno übergeben. Dieser leitete sie dann bis 2008 und übergab sie in jüngere Hände an den heutigen Kellermeister Br. Abraham.
Das zweiteilige Verfahren mit Roh- und Feinbrand sorgt für eine besondere Qualität der Brennerzeugnisse. Verarbeitet werden allerlei Früchte aus klostereigenem Anbau, von den Mönchen geerntet, verarbeitet und aufbereitet. Ganz der klösterlichen Tradition entsprechend wird der Brand mit Sorgfalt und Geduld gemacht, denn das langsame Brennen hebt den Geschmack.
Zudem setzt Bruder Abraham auch noch einen Kräuterlikör an. Die Likörbereitung hat ebenso jahrzehntelange Tradition im Kloster, die er mit frischen Ideen und Variationen weiterentwickelt hat. Die Zutaten und Herstellung sind, wie in dieser Branche generell üblich, ein streng gehütetes (Kloster-)Geheimnis.
Pünktlich zum Jubiläum hat Bruder Abraham auch wieder den Verkauf der klösterlichen Brennerzeugnisse aufgenommen. Über den Klosterladen Onlineshop in der Kloster-Buchhandlung vor Ort können Sie sich von der vorzüglichen Qualität des Kräuterlikörs selbst überzeugen.