„Blutmond“ teilweise hinter Wolken
Die Astronomie ist die Leidenschaft von Pater Christoph Gerhard. Während der Benediktinermönch sich tagsüber als Cellerar mit den Finanzen der Abtei beschäftigt, sitzt er nachts gern in seiner Sternwarte auf dem Klostergelände. So natürlich auch in der Nacht zum Montag, als in den frühen Morgenstunden eine totale Mondfinsternis zu beobachten war.
Leider versperrten dem Mönch wie vielen anderen Mondguckern in der Region Kitzingen/Würzburg immer wieder Wolken den Blick auf das seltene Naturschauspiel, das es so erst wieder in knapp drei Jahren geben wird. Trotzdem gelang es ihm, einige spektakuläre Aufnahmen durch sein Teleskop zu machen.
Eine totale Mondfinsternis findet nur bei Vollmond statt. Dabei tritt die Erde zwischen Mond und Sonne. Das Mondlicht wird durch den Erdschatten sehr abgeschwächt und der Mond erscheint in rötlicher Farbe. Total verfinstert war der Mond am Montag von 4:11 bis 5:23 Uhr MESZ. Dann trat er wieder aus dem Kernschatten der Erde heraus.
Wie diese rötliche Farbe entsteht, erklärt Pater Christoph so: „Die Lufthülle der Erde ist nicht völlig undurchlässig für Sonnenlicht. Rötliches Licht kommt leichter durch, während blaues Licht auf dem langen Weg durch die Erdatmosphäre ausgefiltert wird. So erscheint der Mond, der das Sonnenlicht zurück auf die Erde wirft, bei einer Mondfinsternis rötlich.“
Die Begeisterung für die Sterne weckte sein Onkel. Mit zwölf Jahren nahm er Gerhard das erste Mal mit, die Sterne zu beobachten. Mit 15 Jahren kaufte sich der heutige Mönch sein erstes Spiegelteleskop. Nach dem Abitur studierte er zunächst Elektrotechnik. 1987 trat Pater Christoph ins Kloster ein. Seine Leidenschaft für die Astronomie blieb bis heute.