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Benediktinischer Lebensstil wächst weltweit

4. Internationaler Kongress der Benediktineroblaten in Rom mit 200 Teilnehmern aus 36 Ländern – 22 Oblaten aus dem deutschsprachigen Raum - Unterstützung für Baumpflanz-Projekt in Tansania

22 Oblatinnen und Oblaten aus dem deutschsprachigen Raum nahmen am 4. Internationalen Kongress der Benediktineroblaten in Rom teil. Das Motto „Die Benediktinische Gemeinschaft in Bewegung“ begleitete die gut 200 Teilnehmer aus 36 Ländern, darunter auch Oblaten anderer christlicher Konfessionen, während dieser Tage. Das Besondere am Kongress war, dass er ein gestaltetes Treffen von Teilnehmern für Teilnehmer war. Angefangen bei Chauffeurdiensten und Übersetzungsarbeiten bis zur Leitung von Lectio Divina und Workshopgruppen.

Die Tage wurden so gestaltet, dass vor- und nachmittags Präsentationen im Auditorium stattfanden und diese anschließend in Arbeitsgruppen ausgefaltet wurden. Vorgestellt wurden etwa: „Wandel in der benediktinischen Landschaft“ und Auszüge aus der Enzyklika „Laudato Si“. Die deutschsprachige Delegation stellte die ungleiche Verteilung des Wohlstands und den Klimawandel in Verbindung mit den ökologischen Ansätzen in der Benediktsregel heraus und lud zum Schluss die Teilnehmer ein, einen Beitrag zum Projekt „Wiederaufforstung in Tansania“ zu geben.

Die Hauptredner, Abtprimas Gregory Polan und die Benediktinerin Joan Chittister, stärkten den Oblaten und Oblatenrektoren den Rücken für ihr Wirken außer- und innerhalb des Klosters. Was damit gemeint war, machte Abtprimas Polan in seinem Einführungsvortrag klar: Klöster sollten ihre Oblaten als spirituelle Freunde sehen. Und diese wiederum sollten in ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis von ihrer Verbindung zum Kloster und dem, was es bringt, erzählen, dass sie dort Stille, inneren Frieden, Entschleunigung, Sinn für ihr Leben und Nähe zu Gott finden.

Während des Kongresses wurde deutlich, dass das weltweite Oblatenleben sehr vielfältig und bunt ist. Die einen setzen sich in ihrem Umfeld stark karitativ und sozial ein, andere suchen mehr den inneren Weg zu Gott oder achten auf einen der Schöpfung bewahrenden Lebensstil. In jedem Fall ist es ein beständiges Hineinwachsen in ein Leben mit Christus, getragen durch die Spiritualität der Regel Benedikts und dem eigenen Gebet. Eine Audienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz sowie ein Nachmittag in Sant` Anselmo bildeten weitere Höhepunkt.

Die Erfahrung, dass es allen Seiten gut tut, das Lernen in der Schule des Evangeliums ernst zu nehmen, kann für die Gemeinden hierzulande eine wichtige Ermutigung sein. Genau dies bezeichneten die Festredner in ihren Beiträgen als Auftrag der Benediktineroblaten. Und das alles auf dem Fundament einer lebendigen Beziehung zu Gott. Denn er hilft uns unseren Horizont für eine Lebenseinstellung zu öffnen, die von Hoffnung und Gemeinschaft geprägt ist, die inneren Frieden schenkt und zugleich Freunde und Freude. Das monastische Leben stirbt, wenn es sich nur um sich selbst dreht. Es lebt vielmehr durch Austausch, menschliche Gemeinschaft, Gebet und das Nachspüren von Gottes Willen über alle Grenzen hinweg. Benediktinisch ausgedrückt: „Movement und Stabilitas” (Bewegung und Beständigkeit) gehören zusammen. 

Sr. Edith Kußmann OSB
Benediktinerin der Anbetung, Kloster Neustift