Als Mensch unter Menschen
In den sechziger Jahren wurde er als Missionar nach Peramiho in Tansania gesandt - nun ist er in die Abtei Münsterschwarzach zurückgekehrt: Abt Lambert Doerr aus Gerolzahn kann auf eine lange, fruchtbare Zeit in der Missionsarbeit zurückblicken.
Als er 1976 in Peramiho zum Abt geweiht wurde, war unklar, wie es überhaupt mit dem Konvent weitergehen würde. Peramiho war damals ein Zentrum für Missionare, kein Kloster, wie man es von Europa her kennt. Die meisten Mönche lebten außerhalb auf den Pfarreien. Man entschied sich für die Aufnahme junger Afrikaner in die Gemeinschaft, deren Zahl bald zunahm.
Als Abt Lambert 2006 nach 30 Jahren im Amt zurücktrat, zählte die Gemeinschaft gut 50 Mönche (30 Europäer und 20 Afrikaner). Zahlreiche verantwortungsvolle Positionen hat er Afrikanern anvertraut, darunter die Ämter des Subpriors, des Cellerars und des Direktors der Berufsschule.
Neben seiner großen Aufgabe als Abt leistete er auf dem Dorf Mbinga Mharule für fast 25 Jahre die Pastoralaufgabe. Mit viel Kraft, Zeit und Liebe setzte er sich für die Entwicklungsarbeit ein und baute die Wasserversorgung in Mbinga Mharule auf. Er gründete eine Krankenstation und eine Schule für Schreinerei und Maurerei und baute außerdem viele Kirchen auf.
Besonders am Herzen lagen ihm dabei neben den Mönchen von Peramiho immer die Bildung und die Sicherung des Lebensunterhalts der Bevölkerung. Als echter Missionar wollte Abt Lambert stets Mensch unter Menschen sein, ohne jeglichen Unterschied.
Wir freuen uns, dass Abt Lambert nun wieder in Münsterschwarzach weilt, um hier seinen Lebensabend zu verbringen. So ganz in den Ruhestand möchte er aber nicht gehen. Er will sich in der Abtei unter anderem dem Katalogisieren von Schriften widmen.