Träume – der neue „Ruf in die Zeit“ ist da!
„Der Traum ist die kleine verborgene Tür im Innersten und Intimsten der Seele“, schreibt C.G.Jung. Fast jeden Morgen kann ich mich an einen oder mehrere Träume aus der vergangenen Nacht erinnern. Ich schreibe mir meine Träume noch vor oder gleich nach dem Aufstehen auf, gebe ihnen eine Überschrift und lasse sie für einen Augenblick auf mich wirken. Ich setze mich dabei nicht unter Druck, etwas Wesentliches von mir erfahren zu müssen. Ich bin einfach offen und bereit dafür, von ihnen etwas über mich, meine augenblickliche Situation, meine Vergangenheit, bestimmte Fragestellungen meines Lebens, meine Beziehung zu Gott zu erfahren. Dabei lasse ich alles zu, was sich an Erinnerungen, Gedanken, Gefühlen oder Einsichten einstellt.
Wir können dazu beitragen, uns an unsere Träume zu erinnern, wenn wir sie für wichtig erachten. Der Psychologe Erich Fromm sagt, ein Traum, den ich nicht angeschaut habe, ist wie der Brief eines Freundes, den ich nicht gelesen habe. Im tibetischen Buddhismus ist man, so Robert Lax, ein Freund von Thomas Merton, davon überzeugt, dass uns die Träume für den Tag vorbereiten. Sie bestimmen uns. Vorausgesetzt, dass wir genug schlafen, tun sie ihr Bestes, um uns mehr darüber zu sagen, wer wir wirklich sind. Träume nehmen uns aus den Pingpong-Spielen des Tages heraus. Doch damit nicht genug. Träume verändern, verwandeln uns. Von ihnen kann eine bestärkende und heilende Wirkung ausgehen. Sie dürfen in der Regel nicht wörtlich verstanden werden, sondern eher als Hinweise, dass wir etwas beachten oder korrigieren müssen.
Es gibt viele Methoden, unsere Träume für unseren Alltag, unser persönliches psychisches Wachsen, unser spirituelles Leben zu nutzen. Je länger ich mich mit Träumen beschäftige, umso mehr bin ich davon überzeugt, dass unabhängig von der Deutung der Träume es zunächst wichtig ist, die Träume selbst auf sich wirken zu lassen. Die Kraft, die von einem Traum ausgeht, ja die Heilung, die von einem Traum ausgeht, einfach zu spüren, anzunehmen und zu würdigen."
Lesen Sie den ganzen Artikel von Wunibald Müller im aktuellen "Ruf in die Zeit". Dazu gibt es viele weitere Texte rund um das Thema "Träume“ , u.a. über den amerikanischen Traum und die Flüchtlingsbewegung aus aller Welt, die Bedeutung von Träumen bei den indigenen Völkern Perus oder „Träumen vom Jahr 2065? Die Wirklichkeit wird anders!“ von Abt Jeremias Schröder. Außerdem gibt es Nachrichten aus der Abtei Münsterschwarzach und der Mission.