Pilgern und Pilgerschaft - unser aktueller „Ruf in die Zeit“ nähert sich diesem faszinierenden Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Pater Anselm Grün beleuchtet für uns die Ursprünge und spirituelle Dimension des Pilgerns.

In allen Kulturen und Religionen gibt es das Phänomen der Pilgerschaft. Menschen machen sich auf den Weg, um auf dem Weg das Wesen ihres Menschseins zu erfahren. Sie erfahren ihr Leben als beständigen Weg, als Wandern und Sich- Wandeln, und als einen Weg auf ein Ziel hin, letztlich auf Gott hin.

Wer sich auf den Pilgerweg macht, der befreit sich von allem, was ihn bindet und abhängig macht. Er geht seinen eigenen Weg. Um mich auf den Weg zu machen, lasse ich das Vergangene los. Ich verzichte darauf, die Verletzungen der Vergangenheit als Vorwand zu missbrauchen, dass ich nicht selber Verantwortung für mein Leben übernehme. Ich bin ganz im Gehen. Ich bleibe nicht stehen. Das Ziel ist aber nicht nur ein sichtbarer Ort, sondern letztlich etwas Unsichtbares. Letztlich ist es Gott, unsere wahre Heimat.

Wer sich auf den Pilgerweg macht, der befreit sich von alten Selbstbildern. Er wandert, um sich mehr und mehr in das ursprüngliche und einmalige Bild hinein zu wandeln, das Gott sich von ihm gemacht hat. Wir pilgern, um unseren eigenen Weg zu gehen.

Lesen Sie im aktuellen Ruf in die Zeit weiter, was Pater Anselm weiter über die Heilkraft von Pilgerstätten, Marienwallfahrtsorte und die Ursprünge des Pilgerns schreibt…