Ökumene - der neue "Ruf in die Zeit" ist da!
500 Jahre Reformation – anlässlich des Lutherjahres 2017 beleuchten wir im der Juli-Ausgabe unserer Klosterzeitschrift „Ruf in die Zeit“ in Schlaglichtern das ökumenische Miteinander: Den aktuellen Stand natürlich, aber wir blicken auch durch die Brille Afrikas und Lateinamerikas. Oder wir nehmen ungewöhnliche Perspektiven ein: So schreibt Pater Meinrad Dufner der katholischen Kirche heute nicht wie Martin Luther vor 500 Jahren 95 Thesen ins Stammbuch, sondern ganz bescheiden nur 9,5 Anmerkungen. Doch die haben es in sich!
Als „Grundverpflichtung der Kirche“ hat das Zweite Vatikanische Konzil die Ökumene bezeichnet, schreibt Missionsprokurator P. Noach Heckel in seinem Vorwort zur Juli-Ausgabe. Und weiter: „Es ist ein nicht hinzunehmender Skandal, dass die Christenheit gespalten ist, mögen wir uns über die Jahrhunderte hinweg auch damit arrangiert haben“. Denn mit der Einheit ist nach seinen Worten die „Glaubwürdigkeit jeder christlichen Existenz untrennbar verbunden“. Er fordert auf, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, denn Ökumene bedeutet im griechischen Wortsinn der ganze Erdkreis. Dazu passen beispielsweise die Artikel von Pater Christian Temu aus dem tansanischen Kloster Ndanda, der das Verhältnis der Konfessionen und Religionen in Afrika auf den kurzen Nennen bringt: „Hauptsache Christ“. Und von Pastoralreferent Stefan Silber, der fünf Jahre in Bolivien tätig war. Sein Fazit: Die dramatische Realität in Lateinamerika eint die Kirchen.
Mit dem ehemaligen Bischof von Erfurt, Joachim Wanke, meldet sich der Vertreter einer Diözese zu Wort, in der Christen in der absoluten Minderheit sind. Er fordert nicht nur uns Christen dazu auf, in einer „selbstverliebten Welt den Himmel Gottes offenzuhalten“, sondern sagt: „Wir Katholiken müssen nicht lutherisch werden und die Protestanten nicht römisch-katholisch. Wir müssen gemeinsam noch „evangelischer“ werden“.
Weitere Autoren sind Pater Anselm Grün, Schwester Anke Sophia Schmidt, die über die vielfältigen Beziehungen zwischen der Abtei Münsterschwarzach und der evangelischen Schwestern-Communität auf dem Schwanberg schreibt oder der Ökumenereferent der Diözese Würzburg, Petro Müller, der den aktuellen Weg von Lutheranern und Katholiken auf dem Weg „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ skizziert. Daneben gibt es Informationen aus dem Klosterleben und der Mission sowie wie immer auf der Rückseite des Hefts das beliebte Porträt eines Mönchs, diesmal von Bruder Julian Glienke.