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„Vielleicht“ kann neue Wege öffnen

Jesus hatte es lieber klar: „Eure Rede sei Ja, Ja; Nein, Nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen“, heißt es im Matthäusevangelium (5, 37). Wo die Gefahren eines „Vielleicht“ liegen – und seine Chancen –, das ist Leitthema der Juli-Ausgabe des Münsterschwarzacher Magazins „Ruf in die Zeit“.

Es kommt auf den Klang an, stellt P. Anselm Grün OSB in seiner Betrachtung fest. Drückt es Entscheidungsschwäche aus? Oder Hoffnung? Ein „Vielleicht“ kann einen Spalt öffnen, durch den der Glaube in den anderen eindringen kann. Oder es will „ein Fenster zur Gottsuche öffnen“, wie Sr. Carmen Tatschmurat OSB schreibt. Die Autorin geistlicher Bücher untersucht dabei unter anderem jene Stellen, in denen der heilige Benedikt in seiner Regel auf das „Vielleicht“ zurückgreift. Nicht in allem hat der Mensch absolute Gewissheit. Dann bleibt immer noch die Möglichkeit des „Vielleicht“.

Ganz anders geht Leonhard Zintl an das Thema heran: „Zukunft Einfach Machen!“, lautet seine Devise. Der Banker und Buchautor, der der Abtei Münsterschwarzach verbunden ist, plädiert für die Tat: Man kann sich stundenlang im Kreise drehen und vor lauter Möglichkeiten des „Vielleicht“ nicht vom Fleck kommen. Besser ist aus seiner Sicht: Ins Tun kommen. 80 Prozent Gewissheit genügen. Der Rest ergibt sich … Nachjustieren kann man immer noch.

Und wieder anders: P. Meinrad Dufner OSB. Man kann es mit dem „Genau!“ und „todsicher“ auch übertreiben. Tastend kommen wir voran wie der Seiltänzer. Ein „reifes Vielleicht“ ist dann wie die Balancestange, die das Unvorhergesehene ausgleicht.

So bleibt es ambivalent. Das reicht vom „Zauber des Möglichen“ bis zur Feigheit und faulen Ausrede. „Ruf“-Autorin Anja Legge untersucht, wie in anderen Sprachen und Kulturen mit dem „Vielleicht“ umgegangen wird. Das Phänomen gibt es weltweit; die Bedeutung ist in asiatischen oder afrikanischen Gesellschaften aber unterschiedlich. Am End’ kommt es darauf an, was einer damit sagen will. Apropos „am End’“: Diese fränkische Form des „Vielleicht“ rückt Aussagen über Ungewisses noch einmal in ein größeres Licht – und wird dadurch zum „Symbol für die unvorstellbare Fülle menschlichen Lebens“.

Im „Ruf“-Interview geben zwei Gesprächspartner Auskunft: Arndt Rosenbauer, Versicherungsvertreter, sowie Nick Martin, Abenteurer. Wie gehen wir mit Unsicherheiten um? Kann ich mit einem „Vielleicht“ leben oder brauche ich für alles Absicherungen? Die Antworten: spannend.

In den Beiträgen aus der Abtei stellt diesmal unter anderem die Fair-Handel GmbH ihre neue Eigenmarke „Fair-foodz“ vor: Fair gehandelte Lebensmittelprodukte, die ohne Zwischenhändler aus Afrika, Asien oder Lateinamerika direkt in den Handel kommen.

Br. Stephan Veith OSB erläutert die Erfolgsgeschichte der “Stiftung der Partnerhilfe in kleinen Schritten“: Vor 20 Jahren gegründet, hat sich diese Stiftung zu einer verlässlichen, kontinuierlichen Größe entwickelt, die vor allem langfristige Hilfsprojekte auf Dauer tragen kann. 150 Zustifterinnen und Zustifter haben mittlerweile für einen Vermögensgrundstock gesorgt, aus dessen Erträgen auch in Zukunft weltweit Projekte unterstützt werden können.

Aktuelles Hilfsprojekt in der neuen Ausgabe des „Ruf in die Zeit“ ist der „Waisenclub“ in Tororo/Uganda. Die Initiative von Margaret Boogere, einer Lehrerin an der Schule des dortigen Christkönigs-Klosters der Benediktiner, unterstützt derzeit 150 Mitglieder.

Der „Ruf in die Zeit“ erscheint vier Mal im Jahr und vertieft aktuelle Themen. Zugleich informiert das Magazin über Hilfsprojekte der Missionsbenediktiner sowie über Neues aus der Abtei Münsterschwarzach. Der „Ruf in die Zeit“ wird an Freunde und Spender verteilt. Im Internet ist er als PDF abrufbar. Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober 2024 zum Leitthema „Geben und nehmen“.

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