Neuer "Ruf in die Zeit": Wir müssen reden
Oktober: Der Monat, in dem in Münsterschwarzach normalerweise der Weltmissionssonntag festlich begangen wird. Coronabedingt fällt die Begegnung in diesem Jahr aus. Was trotz allem wichtig ist: im Gespräch zu bleiben. "Wir müssen reden" lautet daher die Überschrift über der Oktober-Ausgabe des Missions-Magazins "Ruf in die Zeit".
Covid-19 zwingt zu Abstand und Mundschutz. Das ändert nichts an der Tatsache, "dass wir einander brauchen", wie P. Christian Temu OSB im neuen "Ruf" betont. P. Christian ist neuer Missionsprokurator der Kongregation der Missionsbenediktiner, der erste aus Afrika, aus Tansania. Mission heißt für ihn: "Für die Menschen da sein". Sein Anliegen: Miteinander sprechen. "Wir werfen Steine aufeinander", sagt er. Warum? "Weil wir uns nicht kennenlernen, weil wir deshalb Angst voreinander haben." Sprachen lernen, ins Gespräch kommen bedeutet für ihn, Brücken zu bauen.
Wie wir gut miteinander sprechen können, das können wir in der Bibel lernen. P. Anselm Grün legt in seinem Beitrag ans Herz, bei Jesus in die Sprachschule zu gehen. "Jesus hat so gesprochen, dass die Menschen sich rein fühlten, dass sie in Einklang kamen mit sich selbst."
Wie wir über unser Christsein sprechen können, "ohne lästig zu fallen", das überlegt P. MaurusSchiertshauer OSB in seiner Betrachtung. Ausgehend von Papst Franziskus‘ Instruktion "Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche" überlegt er, wo die Wurzeln eines missionarischen Christentums sein können. Seine Antwort: In ganz normalem menschlichem Verhalten. "Wenn Sie etwas gut finden, werden Sie es wahrscheinlich auch ihren Bekannten empfehlen", heißt es dort. "Ausstrahlen, was uns am Christentum einleuchtet", lautet seine Anregung.
Weitere Beiträge beleuchten die gegenwärtige "Sprachverwirrung", die Teile der öffentlichen Kommunikation befallen hat. Und sie beschreiben, wie gutes Miteinander-Sprechen ganz praktisch gelernt werden kann, in Partnerschaftskursen. Ingrid Schreiner, Referentin der Fachstelle zur Prävention sexualisierter Gewalt in Würzburg, erklärt im Interview, wie das rechte Maß zwischen Offenheit und Scham gefunden werden kann.
Beim Münsterschwarzacher Hilfsprojekt geht es diesmal um die Handwerkerschulen, die durch die Benediktiner in mehreren Ländern Afrikas gegründet wurden. Sie bilden mittlerweile das Rückgrat für die wirtschaftliche Entwicklung in ihren Regionen. Ein Hilfsfonds soll entstehen, aus dem Lehrmaterial finanziert wird.
Der "Ruf in die Zeit" erscheint vier Mal im Jahr und vertieft aktuelle Themen. Zugleich informiert das Magazin über Hilfsprojekte der Missionsbenediktiner sowie über Neues aus der Abtei Münsterschwarzach. Der "Ruf in die Zeit" wird an Freunde und Spender verteilt. Im Internet ist er als Pdf abrufbar. Die nächste Ausgabe erscheint im Februar 2021.