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Aktuelles Mission

Neuer "Ruf in die Zeit": Mission

Ein Magazin der Missionsbenediktiner von Münsterschwarzach zum Thema "Mission" – da sollte eigentlich alles klar sein. Ganz so einfach ist die Sache nicht. Fest steht: Jesus hat uns einen Missionsauftrag mit auf den Weg gegeben. Wie dieser heute in Ägypten, in Indien oder auch in Deutschland umgesetzt werden kann, davon handelt die neue Ausgabe des "Ruf in die Zeit".

Wie soll man heute "missionieren"? Ist das überhaupt noch zeitgemäß? Solche Fragen sind in der jüngeren Vergangenheit oft gestellt worden. P. Karl Josef Rivinius SVD schreibt von der "großen, oft vergessenen Querschnittsaufgabe aller Christen". Der Professor für Missionsgeschichte zitiert dazu Papst Johannes Paul II.: "Die Kirche Jesu Christi muss missionarisch sein oder sie hört auf zu existieren."

Vehement zur Seite tritt ihm in dem Magazin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz. Die Leiterin des Europäischen Instituts für Philosophie und Religion an der Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz bei Wien fragt rhetorisch: "Wozu Mission? Sind nicht alle Religionen gleich?" In ihrer Antwort formuliert sie "das Einzigartige, Bestürzende, Lockende am Christentum", nämlich: "Christus zieht uns in den Lichtraum einer wunderbaren Gottnähe." Die Botschaft ist heute die gleiche wie beim Missionsapostel Paulus: Kreuz und Auferstehung. Und sie ist heute genauso wichtig wie damals.

Von diesem Auftrag, dieser Sendung, die Botschaft Jesu weiterzusagen, berichtet im neuen "Ruf" eine junge evangelische Christin. Anonym, weil es heute genauso gefährlich sein kann, von Jesus zu sprechen, wie zur Apostelzeit. Dieser Auftrag wird auch heftig verteidigt von Sr. Johanna Domek OSB, die am Schauspiel Köln in einem Theaterstück mit dem Titel "Glaubenskämpfer" Zeugnis für das gegeben hat, "was mir das Wichtigste in meinem Leben ist".

Der Auftrag ist da. Bei ihrer Profess haben die Missionsbenediktiner alle ihr "Ja, Herr, sende mich!" gesprochen, wie Missionsprokurator P. Noach Heckel OSB im Editorial betont. In der Präambel der Konstitution der Kongregation der Missionsbenediktiner von Münsterschwarzach wird allerdings auch darauf hingewiesen, dass das Evangelium "mit neuen Methoden und neuer Ausdrucksweise" angeboten werden soll. Schwierig wird es auf jeden Fall, wenn Mission in einem Umfeld geschieht, das durch eine andere Religion geprägt ist. Aus Ägypten berichtet P. Maximilian Musindai OSB, welche Herausforderung darin besteht, wenn Christen "wie ein Wassertropfen in einem sunnitisch-islamischen Ozean" leben.

Anselm Grün OSB verweist in seinem geistlichen Wort darauf, dass die zu verkündende Lehre aus Liebe besteht. Diese Lehre ist dementsprechend nur im Geist der Versöhnung formulierbar. Abt Michael Reepen beschreibt dazu in seinem Impuls, dass der Glaube ansteckend wirkt, wenn die Verkünder „von der Gegenwart Gottes in allem erfüllt sind.“

Im Vorblick auf den Weltmissionssonntag am 20. Oktober informieren zwei Beiträge über das diesjährige Gastland Indien. Bischof Sebastian Thekethecheril aus Kerala berichtet im Interview von Unterschieden im Glaubensleben indischer und europäischer Christen. Außerdem wird das Leben der noch relativ jungen Gemeinschaft der Missionsbenediktiner in Kumily im Bundesstaat Kerala mit seinen besonderen Herausforderungen beschrieben. Das Kloster, seine Landwirtschaft und ein Internat sind in den vergangenen Jahren vermehrt von Dürre und Starkregen betroffen gewesen. Die Leserinnen und Leser des "Ruf in die Zeit" werden daher um Unterstützung für zwei Projekte gebeten, die die Situation verbessern sollen. Es geht dabei um Wasserrückhaltebecken sowie eine Wasseraufbereitungsanlage.

Weitere Beiträge handeln vom Leben in der Abtei Münsterschwarzach. Dabei geht es unter anderem um junge Männer, die dort ein freiwilliges soziales Jahr ableisten. Und ein Überblick erinnert an 14 verschiedene Projekte, für die die Leserinnen und Leser des "Ruf in die Zeit" im vergangenen Jahr gespendet haben, als Zeichen einer inneren Verbundenheit mit Menschen in Afrika, Asien oder Lateinamerika.

Der "Ruf in die Zeit" erscheint vier Mal im Jahr und vertieft aktuelle Themen. Zugleich informiert das Magazin über Hilfsprojekte der Missionsbenediktiner sowie über Neues aus der Abtei Münsterschwarzach. Der "Ruf in die Zeit" wird an Freunde und Spender verteilt. Im Internet ist er als Pdf abrufbar. Die nächste Ausgabe erscheint im Februar mit dem Schwerpunktthema "Barmherzigkeit".