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Einblicke in Klöster und Diözesen in Tansania - Teil 1

Knapp einen Monat war Br. Abraham zu seiner ersten Reise als Missionsprokurator in Tansania – und hat dort einiges gesehen.

Begonnen hat die Reise in Dar es Salaam, der größten Stadt Tansanias und der gleichnamigen Region. Dort, in Kurasini, haben die Missionsbenediktiner auch ein Gästehaus. Am nächsten Tag ging es weiter nach Mtwara in ein Haus der Abtei Ndanda, wo Br. Abraham von Abt Christian Temu in Empfang genommen wurde. Am nächsten Tag empfing sie Bischof Titus Mdoe zum Frühstück. Enge Verbindungen zu ihm und seinem Bistum bestehen durch P. Witmar Metzger, einem Münsterschwarzacher Mönch, der bis zu seinem Tod 2021 dort lebte. Als Prokurator der Diözese Mtwara war er 35 Jahre (bis 2010) für zahlreiche Bauten von Kirchen und anderen Gebäuden verantwortlich. „Für mich war es schön, mit dem Bischof und seiner Diözese in Kontakt zu kommen und erste Einblicke in die Arbeit eines tansanischen Bistums zu bekommen“, erzählt Br. Abraham.

In der Diözese Mtwara ist auch das Upendo-Center, ein Bildungs- und Betreuungsprojekt für Kinder mit und ohne Behinderung, für das die Abtei Münsterschwarzach im Weihnachtsprojekt Spenden gesammelt hat. „Für die Menschen vor Ort und für uns war es sehr gut, dass wir uns nun persönlich treffen konnten und ich die Verantwortlichen sowie die Kinder und Jugendlichen kennen lernen und auch das Haus besichtigen konnte. Es war für mich sehr berührend zu sehen, was dort geleistet wird. Unsere Spenden sind wirklich gut angekommen und werden dort gebraucht“, so Br. Abraham.

Auch mit der Armut müsse das Center umgehen: Teilweise bekämen die Kinder Essen mit nach Hause, da sie sonst hungern würden. Es hieße zwar manchmal, dass Hunger kein so großes Problem mehr sei, doch in manchen Gegenden gebe es das in Abhängigkeit von Ernte und Krisenzeiten dennoch, erzählt Br. Abraham. Manche Landstriche seien weiterhin auf Unterstützung angewiesen.

Upendo Center

Abtei Ndanda

Im Anschluss ging es über die Außenstation Nyangao nach Ndanda, die erste große Abtei, die Br. Abraham besuchte. Dort leben noch einige Mitbrüder aus Münsterschwarzach. „Diese Abtei ist noch sehr europäisch geprägt, strukturell ähnlich wie Münsterschwarzach mit seinen Betrieben. Aber dort habe ich zum ersten Mal diese ‚afrikanische Lebendigkeit‘ gespürt – vor allem in den Gottesdiensten. Und das hat tatsächlich auch etwas bei mir gemacht, da erwacht die Lebensfreude ganz neu, ganz anders.“

In der Abtei Ndanda selbst lernte Br. Abraham in den folgenden Tagen sämtliche Einrichtungen und Betriebe kennen. P. Jesaja führte ihn durch das Hospital, das er betreut und verantwortet. Auch erzählte er einiges zum Gesundheitssystem von Tansania. Besonders schön war es für Br. Abraham, die dortigen Projekte zu sehen, die bereits Dank Spenden abgeschlossen sind und diejenigen, die noch anstehen. „Im Krankenhaus wird eine hervorragende und wichtige Arbeit geleistet und mich hat es gefreut, das mit eigenen Augen nun sehen zu können“, so Br. Abraham.

Am nächsten Tag standen die Werkstätten und Schulen auf dem Terminplan. Die Primary School, eine Grund- und Mittelschule, die Secondary School, die weiterführende Schule, und die dortige Handwerkerschule, Gästehaus, Bildungshaus und auch eine Pfarrei, die zu Ndanda gehört.

Einen kompletten Tag verbrachte Br. Abraham auch mit einem Priester, Father Kaluah, in seiner Pfarrei in Makulani. Als sehr ländlich und arm beschreibt Br. Abraham die Gegend. „Es war für mich auch gut, einen Einblick in diese Realität zu bekommen.“ Besonders beeindruckt haben ihn die Gläubigen in dieser Pfarrei, die aus eigenen Mitteln eine neue Kirche bauen, da ihre bisherige Kirche nach einem Giebeleinsturz zu verfallen droht. Stück für Stück entsteht nun in Eigenleistung eine neue Kirche. „Und da sind sie auch sehr stolz. Das habe ich gespürt, wie mir die Kirche gezeigt wurde. Das ist ihre Kirche.“ Ein Tag, den Br. Abraham besonders in Erinnerung behielt.

Nach fünf Tagen in Ndanda fuhrt Br. Abraham schließlich weiter nach Peramiho, der zweiten großen Abtei der Missionsbenediktiner. Was er dort erlebte und gesehen hat, gibt es im zweiten Teil des Reiseberichts in einer Woche zu lesen.