"In jedem Gast nehmen wir Christus auf"
Im aktuellen Ruf in die Zeit geht Abt Michael Reepen auf die Besonderheiten benediktinischer Gastfreundschaft ein und erklärt, warum sie so wichtig ist.
Türen, die jedem offen stehen - ganz gleich welcher Nationalität oder welcher Religion - ist das nicht eine wunderbare Vision menschlichen Zusammenlebens?
In der Regel des heiligen Benedikt spielt Gastfreundschaft eine derart zentrale Rolle, dass er ihr ein detailliertes Kapitel widmet (Nr. 53). Er beginnt mit der klaren Aufforderung, „alle Fremden so aufzunehmen wie Christus“. Benedikt macht keinen Unterschied nach Religion, Konfession oder Klasse, jeder wird vorbehaltlos angenommen. Das Kloster wird so zu einem Ort, an dem Menschen erfahren dürfen, dass Gott schon längst mit ihnen ist, dass sie so wie sie sind geliebt sind.
Was Benedikt vor über 1500 Jahren geschrieben hat, gilt für uns Benediktiner bis heute: Tausende von Besuchern kommen Jahr für Jahr nach Münsterschwarzach, weil sie Anteil an diesem besonderen Ort haben wollen. In unserem Gästehaus empfangen wir unzählige Menschen, die auf der Suche nach Orientierung, Spiritualität, einem tieferen Sinn in ihrem Leben sind. Diese Suche nach dem Mehr verbindet sie mit uns Mönchen. Auch wir sind auf der Suche, und das spüren unsere Gäste. All diese Menschen gastfreundlich aufzunehmen und sie an Leib und Seele zu stärken, ist uns ein Herzensanliegen.
Lesen Sie im aktuellen Ruf in die Zeit diesen Artikel weiter und viele andere über Sinn und Riten der Gastfreundschaft in aller Welt.