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Aktuelles Mission

Gefährliche Reise

P. Benedict und Br. Adrian gerieten in Kenia auf dem Weg vom Kloster Tigoni zur Missionsstation Illeret unter Beschuss - Streifschuss am Hals - Inzwischen in Illeret angekommen

Auch heute ist es mitunter nicht ungefährlich als Missionar in Afrika tätig zu sein. Diese Erfahrung mussten die beiden Benediktiner P. Benedict Mukhavali OSB und Br. Adrian Nyamrinda Omondi OSB in Kenia machen.

Sie hatten sich von ihrem Kloster Tigoni vor den Toren der kenianischen Hauptstadt Nairobi mit dem Lastwagen in Richtung Illeret aufgemacht. Auf der kleinen Missionsstation am Ostufer des Turkana-Sees, fast an der Grenze zu Äthiopien, lebt und wirkt Pater Florian Prinz von Bayern OSB. Er ist bis Oktober auf Heimaturlaub. Seit 15 Jahren betreut der adlige Benediktiner das Kloster und die Pfarrei, die etwa halb so groß wie Bayern ist. In dem dünn besiedelten Gebiet leben vor allem Nomaden, aber nur wenige sind Christen. Kenias Regierung vernachlässigt die Region, es gibt weder Strom noch Geldwirtschaft.

Drei bis vier Tage dauert es, um die knapp 1000 Kilometer von Nairobi nach Illeret zurückzulegen. P. Benedict und Br. Adrian hatten sich auf die beschwerliche Reise mit dem Lastwagen gemacht, um die Urlaubsvertretung von Pater Florian zu übernehmen. Sie reisten nachts, weil sich LKW-Reifen bei einer Tagesfahrt durch die Wüste zu sehr aufheizen.

Und dann passierte es: Ihr Lastwagen blieb in der Wüste stecken und sie gerieten unter Beschuss. Br. Adrian kam mit einem Streifschuss am Hals gerade noch glimpflich davon. P. Benedict konnte in eine Nomadenhütte fliehen. Inzwischen sind die beiden in Illeret angekommen.

Abtpräses Jeremias Schröder OSB vermutet hinter dem Anschlag ethnische Auseinandersetzungen zwischen den beiden Hirtenvölkern der Dassanetch und Gabra, die beide in Süd-Äthiopien und Nord-Kenia leben. Verschärft wird deren Konflikt dadurch, dass die Regierung unkontrolliert Waffen ausgegeben hat, um eine Art Regionalmiliz aufzubauen, die aber weder strukturiert noch kontrolliert wird.