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Predigten

Der Liebe Gottes trauen

Predigt von P. Christoph Gerhard OSB am 4. Fastensonntag.

Liebe Schwestern und Brüder!

Gibt es etwas Schöneres für uns Menschen, wenn wir fühlen, und uns sicher sein können, dass ich selbst angenommen bin, so wie ich bin? Wenn ich erfahre, dass der Andere, der mir gerade begegnet, mir gut sein will und seine Gegenwart auch mir gut tut? In einer Situation, in der ich mich ganz angenommen weiß, kann der Friede in mir wachsen und sich ausbreiten. All die Gegensätze in mir, können miteinander versöhnt werden.

Der nächste Schritt kann dann, wie von selbst geschehen: dass ich selbst zum Guten in mir in Kontakt komme, und auch meine nächsten Menschen, meine Umgebung annehme, wie sie ist. Ich gebe das weiter, was ich empfangen habe.

Fastenzeit ist eine Zeit, in der es genau darum geht: um uns Menschen und um unser Leben, das ganz und gar von Gott schon angenommen ist:Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht,sondern ewiges Leben hat.

Doch halt: kann ich dieser Liebeserklärung Gottes glauben und trauen? Vielleicht anders gefragt: Wie war das mit den Liebeserklärungen, die ich im Laufe meines Lebens von anderen Menschen erhalten habe? Konnte ich diesen Liebeserklärungen immer trauen? Denn das ist es ja, das für mich notwendig ist: der Erfahrung trauen, dass mich Gott in der Gabe seines Sohnes ganz und gar angenommen hat. Gott ist der Liebhaber des Lebens, der um uns Menschen wirbt.

Es kann sein, dass da noch einiges an Finsternis in mir ist, an Unversöhnten, das mich der Liebe Gottes nicht trauen lässt. Dann ist es dran, meinen Widerständen auf die Spur zu kommen, sie Gott hinzuhalten, dass er sie erleuchtet und sie löst. Ich lade Sie ein, dass wir uns jetzt dazu eine Zeit der Stille lassen: Gott und seiner Liebe Raum geben – für sein Wirken in uns. Amen.