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Nachrichten

Schwache Hände

Fastenimpuls von Br. Stephan Veith OSB.

Vor einiger Zeit hat mir ein befreundeter Priester aus dem Erzbistum Köln das Buch: Der Kreuzweg Jesu und unsere Hände von Blazenka Salvarda und P. Miro Jelecevic, OFM geschenkt.

Besonders habe ich aus diesem Buch die Dritte Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz meditiert.

„Schwache Hände

Stolpert ein Mensch unter der Last seines Kreuzes, erfreuen sich gerne die Missgünstigen an dieser Not. Auch in unserer Gesellschaft, in unseren Verbänden und Gemeinschaften beobachtet man oft eine Freude am Scheitern anderer. Es gibt das hässliche Vergnügen an der Schwäche des Nächsten, es gibt Gefühllose, die fremdes Scheitern und Fallen nicht im geringsten berührt. Und es findet sich immer jemand, der ein gescheiterten Menschen bösartig belächelt.

Jesus stürzt gleich zu Beginn seines Leidensweges. Fällt ein Mensch zum ersten Mal unter der Last seines Lebens, gibt es dennoch den offenen Horizont des Himmels zu dem er seinen Blick erheben und beten kann. Jesus kann die Trauer und die Qualen der gescheiterten Menschen ermessen. Er hat die Enttäuschung seiner Begleiter gespürt, die sich ängstlich abgewandt haben, er hat aber auch das Vergnügen seiner Feinde wahrgenommen und ihre Gier nach weiterer Marter und Pein. Seine schwachen Hände bleiben dennoch nicht im Schmutz der Erde. Sie werden von den heiligen Händen des Vaters erfasst und emporgehoben.“

P. Miro Jelecevic, OFM