Ordensleute brauchen ein zärtliches Herz
Über 200 fröhlich gestimmte und entspannte Ordensleute aus der gesamten Diözese Würzburg sind am Samstag, 14. November, in der Abtei Münsterschwarzach zusammen gekommen. „Wir wollten im Jahr der Orden an einem gemeinsamen Tag etwas für uns selbst tun, etwas, das uns Ordensleuten gut tut“, sagte Abt Michael Reepen OSB bei der Begrüßung. So stand die zentrale Veranstaltung zu dem von Papst Franziskus für 2015 ausgerufenen „Jahr der Orden“ im Bistum Würzburg ganz im Zeichen der Begegnung und des Miteinander.
Prior P. Pascal Herold übernahm die Vorstellung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 28 Kommunitäten, darunter auch drei evangelische und eine ökumenische Gemeinschaft. Am Vormittag und Nachmittag fanden dann zwei Einheiten mit insgesamt mehr als 20 Workshops statt. Dabei ging es um so unterschiedliche Themen wie Kirche der Armen, Nachwuchs in den Gemeinschaften, Lebenskrisen, Kunst und geistliches Leben oder Gottsuche im Alltag.
Sr. Dr. Katharina Ganz OSF, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, gab als eine der drei AnsprechpartnerInnen für den offenen Brief an den bayerischen Ministerpräsident zum Umgang mit Geflüchteten bekannt, dass als Reaktion auf das Schreiben alle Unterzeichnerinnen und Unterzeichner von Horst Seehofer zu einem Gespräch nach München eingeladen werden.
Der Tag endete mit der Vesper in der Abteikirche. Dabei sagte der Ordensreferent der Diözese Würzburg, Domkapitular Dietrich Seidel: „Ich erlebe in unserer Diözese, dass viele Gemeinschaften bewusst „Ausschau-halten“ um ihren Platz in Kirche und Gesellschaft heute neu zu definieren.“ Der Tag habe ihm Mut gemacht, weil er nicht alleine versuche die Zukunft in den Blick zu nehmen. Vielmehr habe er erlebt, dass „ihr alle auf der Spur Jesu seid und euch gesandt wisst, Menschen aufzurichten, um ihnen Wege in die Zukunft zu eröffnen.“
Seidel zitierte Papst Franziskus mit den Worten: Ziel ist es, Ordensleute zu formen, die ein zärtliches Herz haben, und keines, das vom Essig sauer geworden ist. Jesus, der selbst ein zärtliches Herz gehabt habe, habe Menschen ermutigt auf ihre eigenen Kräfte zu bauen und zu vertrauen. „Müssen wir uns nicht immer wieder von IHM und seiner Botschaft im Herzen berühren lassen, damit wir zärtlich handeln können? Dazu bedarf es des Gebetes, der Zurückgezogenheit in der Stille, aber auch des Austausches in der Gemeinschaft!“, so der Ordensreferent. Im Rahmen der Vesper wurde auch der Terroropfer von Paris und deren Angehörigen gedacht.- Organisiert hatten den Tag die Arbeitsgemeinschaften der Frauen- (AGFO) und Männerorden (AGMO) im Bistum Würzburg.