Nahrung für seelischen Hunger
Bruder Jakobus Geiger ist Leiter unseres Gästehauses. Die Fragen und Sehnsüchte der Menschen, die jedes Jahr für einen kurzen Aufenthalt in die Abtei kommen, kennt er gut. „Viele Menschen verspüren einen seelischen Hunger, der nicht durch Arbeit, Geld, Konsum oder Erfolg befriedigt werden kann. Es ist das Bedürfnis nach Sinn, nach Zufriedenheit, nach Geborgenheit und Nähe, nach einem Ankommen bei sich", erzählt er.
Gastfreundschaft gehört zur benediktinischen Tradition und wird gerne gepflegt. Doch das sich aus dem Gästehaus, in dem anfangs nur Verwandte der Mönche untergebracht wurden, ein Ort der Stille für Kursteilnehmer und Einzelgäste entwickeln würde, hat ursprünglich niemand erwartet.
So kann man nicht nur die Kurse zu Spiritualität/ Glaubensvertiefung/ Lebensorientierung im Gästehaus besuchen, sondern auch einfach in Eigenregie für ein paar Tage ins Kloster kommen. Als Einzelgast kann man eintauchen in die geistliche Atmosphäre des Klosters, an den Chorgebeten teilnehmen und, soweit man möchte und Arbeit da ist, zum Beispiel in der Gärtnerei mitarbeiten. Auch Seelsorgegespräche sind möglich. Eingeladen, sich eine Auszeit in der Abtei zu gönnen, ist jeder - unabhängig von konfessioneller Rückbindung.
Was aber „bringt" eine solche Zeit im Kloster? Bruder Jakobus erläutert: „Sehr oft wird von den Gästen gesagt, dass sie die Atmosphäre im Kloster zur Ruhe kommen lässt. Viele Menschen erleben die religiöse Atmosphäre als heilsam und wohltuend. Sie kommen aus der Gestresstheit des Lebens wieder zu sich."