Münsterschwarzacher Werkstatttage 2024 - vis-à-vis
An drei Terminen (Mai, September und Oktober) gibt es wieder die Münsterschwarzacher Werkstatttage.
Ich wähle im Zug lieber Zweiersitze, sagt jemand. Warum? frage ich. Ich mag es nicht, wenn ich irgendeiner Person vis-à-vis sitze, bekomme ich zur Antwort. Da empfindet jemand das Vis-à-vis als Bedrohung, Belästigung oder gar Einengung. Andere buchen immer den Vierersitz im Zug. Sie sehen das Vis-à-vis als Chance, ins Gespräch zu kommen, Neues zu erfahren, andere Menschen kennen zu lernen, Verbindungen aufnehmen zu können.
Anziehung und Ablehnung, Interesse oder Angst. Die Bandbreite der Reaktionen, dem Gegenüber ins Gesicht schauen zu müssen oder zu können, ist groß. Warum gerade dieses Thema für die drei Werkstatttage 2024? Vielleicht auch, weil sich unsere Ansichten vom anderen nach Corona und in dieser krisenhaften Zeit zunehmend „verfestigen“. Schon reden wir darüber, dass viele in unserer Gesellschaft sich nicht ausreichend gesehen fühlen, dass Ansichten zu Dogmen und der Mensch gegenüber zum Gegner zu werden drohen. Viel Freude beim Verflüssigen der Ansichten vom Gegenüber durch Gespräche und kreatives Gestalten.
Antoine de Sant-Exyperie sagt einmal: Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel des Blickwinkels.
1. Werkstatttag: ANSICHTEN – 3./4. Mai 2024
Oft begegnen wir in der Literatur dem Wanderer auf einem Hügel vor einer Stadt oder einer Landschaft, wie er das vor ihm Liegende beschreibt. Manchmal kauften wir uns Ansichtskarten als Erinnerung an besondere Orte. Es waren ausgewählte Ansichten von einem bestimmten Ort. Heute überschwemmen uns die Selfies mit Stadt- oder Landschaftsmotiven als Hintergrund. Dekor für unsere Selbstdarstellung. Ansichten (nicht nur von Städten und Landschaften) bedürfen der Auswahl des Blickwinkels oder noch mehr?
2. Werkstatttag: GESICHTER – 13./14. September 2024
Gesichter sind die Kennmarken meines Gegenübers. Und gleichzeitig ist jedes Gesicht eine sich stets verändernde Landschaften eines Menschen. Sie erlauben uns eine erste Orientierung und zugleich verschleiern sie Wesentliches von ihm. Sie sind Geheimnis und Offenbarung zugleich.
3. Werkstatttag: GEGENÜBER – 25./26. Oktober 2024
Gegenüberstehen und gegenüberstellen zum Vergleich, zum Erkennen oder/und zur Verdeutlichung des Besonderen. Da geht es um mehr als um einen Preisvergleich. Plötzlich tritt ein Gleiches oder Ungleiches, etwas Verstecktes oder Charakteristisches hervor. Das Besondere im Gegenüber finden, um das Bedeutsame zu erkennen.
Die Werkstatt ist eine Möglichkeit, in der Abtei Münster-schwarzach zu Gast zu sein. Der Weg kreativer Arbeit, der Arbeit mit den Händen und dem Herzen, der Umgang mit den unterschiedlichsten Materialien ist eine bereichernde Form der Begegnung mit unserem Innenraum. In den Werkstatttagen geht es um diese Erfahrung und um die Freude an der gemeinsamen Kreativität.
Organisation:
Die Werkstatttage sind auch einzeln zu buchen. Der Werkstatttag beginnt jeweils Freitagabend um 18.45 Uhr mit einem einfachen Abendessen in der Werkstatt. Anschließend geht es über Text- und Bildimpulse und den Austausch der eigenen Zugänge an die Erschließung des Themas. Der Samstag beginnt um 9.00 Uhr. Jetzt folgt die kreative Umsetzung. Ein besonderes Erlebnis ist vor allem die gemeinsame schöpferische und spielerische Arbeit. Gegen 12.30 Uhr ist ein gemeinsames Mittagessen. Nachmittags geht die Arbeit weiter. Die Präsentation und die Feier über das Entstandene beschließen den Tag. Ende des Werkstatttages ist Samstag gegen 17.00 Uhr.
Unkosten:40,00 € (incl. Mahlzeiten und Material) Mit Übernachtung je nach Verfügbarkeit und Möglichkeiten im Gästehaus ab 89,00 €
Ort: Die Werkstatt (Eingang beim Verwaltungstor)
Leitung: P. Meinrad Dufner OSB, Armin Hackl und Teresa Günther
Informationen und Anmeldung:
Teresa Günther, Schweinfurter Str. 47 97359 Münsterschwarzach .Tel. 09324/4520
E-Mail: E-Mail: