Mönche leben in aufgelöstem Kloster
500 Jahre nach der Aufhebung des Klosters Memleben zogen dort wieder Benediktiner ein – wenn auch auf Zeit. Dieser Tradition sind Münsterschwarzacher Mönche nun wieder nachgegangen.
Drei Mönche aus der Abtei Münsterschwarzach haben unter dem Titel "Belebtes Kloster" im ehemaligen Benediktinerkloster Memleben gelebt. Fünf Tage lang waren Br. Melchior Schnaidt OSB, Br. Moses Macalalag OSB und P. Maximilian Grund OSB für die Besucher der zum Museum umgebauten Klosteranlange da. Diese konnten beim Stundengebet in der romanischen Krypta den konkreten benediktinischen Alltag oder bei Führungen und besonderen Aktionen Hintergrundwissen zur Benediktsregel im Leben der Mönche erfahren.
Das "Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben" vermittelt mit Ausstellungsbereichen und dem nachgebauten mittelalterlichen Klostergarten einen Eindruck des früheren Lebens im Kloster. Seit 2011 kommen Mönche aus der Abtei Münsterschwarzach regelmäßig, um das um die Perspektive des gegenwärtigen Mönchtums zu erweitern. "Während in den ersten Jahren der Kontakt mit den Besuchern des Museums eher zufällig war, kommen in der letzten Zeit verstärkt Menschen ins Kloster, die bewusst die Begegnung mit uns Mönchen suchen", erzählt Br. Melchior. Dabei würden auch das seelsorgliche Angebot und die Feier der heiligen Messe zum Abschluss gut angenommen.
Über das Kloster
Das um 979 vom fränkischen König Otto II. gestiftete Benediktinerkloster Memleben entstand in der Kaiserpfalz Memleben, die unter Heinrich I. und Otto I. im 10. Jahrhundert besondere Bedeutung hatte. Von aufständischen Bauern 1525 geplündert wurde das Kloster 1548 im Zuge der Reformation aufgehoben. Heute gehört die Anlage der Stiftung "Kloster und Kaiserpfalz Memleben", die als Museum genutzt wird und das Klosterleben im Mittelalter darstellt.