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Jubiläumsjahr feierlich eröffnet

Schlüssel aus der Karolingerzeit als Symbol für das Jubiläum „1200 Jahre Abtei Münsterschwarzach“ - Abt Michael Reepen beim Felizitasfest: „Jubiläum Gelegenheit zur Standortbestimmung“– Jetzt mit FILM und VORTRAG von Dr. Elmar Hochholzer zum Download

Das Jubiläumsjahr 2016 ist eröffnet: Abt Michael Reepen OSB hat beim traditionellen Felizitasfest am Montag, 23. November, gemeinsam mit den Mönchen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abtei den Startschuss für die Feier der Gründung der Mönchsgemeinschaft von Münsterschwarzach vor 1200 Jahren gegeben.

Das Jubiläum bezieht sich auf die Stiftungsurkunde aus dem Jahr 816 des Grafen Megingaud und seiner Gemahlin Imma. Das erste Benediktinerkloster lag damals in Megingaudshausen (Mittelfranken), rund 30 Kilometer von Münsterschwarzach entfernt. Dort war um 780 durch Königin Fastrada, der dritten Gemahlin Karls des Großen, ein Frauenkloster gegründet worden. Als die Nonnen 877 wegzogen, siedelten die Benediktiner nach Münsterschwarzach über.

Das Jubiläum „1200 Jahre Abtei Münsterschwarzach“ stand denn auch im Mittelpunkt des Felizitasfestes. Als Symbol, so Abt Michael in seiner Predigt bei der Vesper in der Abteikirche, wurde der älteste Gegenstand des Klosters gewählt, ein Schlüssel, der 1939 auf dem Abteigelände gefunden wurde und der aus dem 7. oder 8. Jahrhundert datiert. „Aber erst jetzt wurde uns bewusst, welch große Bedeutung der Schlüssel für uns hat“, erklärte der Abt. Ein Schlüssel könne neue Räume öffnen und sei ein Zeichen der Befreiung, gleichzeitig könne er aber auch Gefahren abwehren, wenn man eine Türe verschließt. Auch im Leben suchten Menschen nach Schlüsseln, die aus Not und Angst befreien können. Es sei bemerkenswert, dass der Münsterschwarzacher Schlüssel ein Kreuz beinhalte. „Das Kreuz ist der Schlüssel zur Befreiung, aber auch zur Bewahrung vor dem Bösen“, so der Abt. „Das Kreuz ist der Schlüssel zum Glück.“

Das Jubiläum ist für die Benediktiner eine „Gelegenheit zur Standortbestimmung“, sagte Abt Michael bei der Feierstunde in der Aula des Egbert-Gymnasiums. Angefragt sei der prophetische und missionarische Auftrag der Gemeinschaft in der Welt von heute. Bei dem für das Jubiläumsjahr gewählten Motto „be open – sei offen“ gehe darum, offen zu sein für das Neue, Fremde und Unbekannte. Es drücke aber auch Internationalität aus und stelle gerade für die international tätigen Missionsbenediktiner  ein wichtiges Prinzip dar. Er rief dazu auf, den Herausforderungen der heutigen Zeit in einer Haltung der Offenheit und Annahme zu begegnen.

Film Eröffnung des Jubiläumsjahres durch Abt Michael Reepen

In den ersten Monaten des Jubiläumsjahrs geht es laut Abt Michael darum, dass die Mönche etwas für sich selbst tun wollen. Dafür soll insbesondere die Sabbatzeit genutzt werden, in der die Benediktiner keine Termine außerhalb des Klosters wahr nehmen. In diese „Entschleunigung“ sollen auch die Mitarbeiter einbezogen werden, die an einem Wochentag ganz bewusst in die Mittagshore eingeladen werden. Als weitere Veranstaltungen nannte der Abt u.a. die Ausstellung „Glaubenszeichen“ in der Abteikirche, das Benediktsfest mit dem Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterovic und anschließender Kulturwoche, das benediktinische Symposium „Die Anderen – meine Zukunft!“ sowie als Höhepunkt am 4. September 2016 das Pontifikalamt mit Bischof Friedhelm Hofmann sowie den Festakt mit der deutschen Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan. Den Schlusspunkt bildet wieder das Felizitasfest mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die wechselvolle Geschichte der Abtei ließ Dr. Elmar Hochholzer lebendig werden. In seinem Vortrag zeigte er im Zeitraffer, wie es den Benediktinern gelungen ist, ihren Lebensort Münsterschwarzach so zu gestalten, dass sie heute noch Kraft aus den Wurzeln schöpfen können. Er berichtete von schweren Zeiten in der Abtei mit Zerstörung und Krieg ebenso wie vom Wirken zweier leuchtender Abtsgestalten: Abt Egbert im 11. und Abt Johannes Burkhard im 16. Jahrhundert. Den Münsterschwarzacher Schlüssel bezeichnete er als „Schatz aus dem Schutt“, der die Verbindung zwischen dem alten und neuen Münsterschwarzach herstelle.

Am Ende des Felicitasfestes standen die Ehrungen langjähriger und verdienter Mitarbeiter auf dem Porgramm. Geehrt wurden für 25 Jahre: Mechthild Binzenhöfer (Egbert-Gymnasium/EGM), Arnold Rumpel (Metallwerkstätte), Elisabeth Felix (Gästehaus), Bernd Konrad (Druckerei) Dr. Wunibald Müller (Recollectio-Haus). Für zehnjährige treue Dienste wurden geehrt: Christine Wolf (Druckerei), Rita Weißenseel (Klosterküche), Gertrud Prötzel (Gästehaus), Irmgard Kraus (Verwaltung), Hiltrud Hering (Prokura), Ursula Knott (Tagesheim), Andrea Kleinschnitz (Tagesheim), Karin Illner (EGM), Brigitte Rapp (EGM), Ferdinand Michel (EGM), Margit Sauer (EGM), Evelyn Zapf (Buchhandlung), Margret Straßberger (Klosterladen), Agnes Sauerbrey (Fair-Handel) und Brunhilde Käser (Fair-Handel).

Nach der Feierstunde waren Mönche und Mitarbeiter zu einem gemeinsamen Essen in der Turnhalle eingeladen. Dabei erhielten sie aus der Hand von Abt Michael, Prior Pater Pascal Herold, Subprior Bruder David Hergenröder und Pater Anselm Grün eine Informationsmappe zum Jubiläum sowie einen Bronzeanhänger in Form des Münsterschwarzacher Schlüssels als Erinnerung.