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Große Erfolgsgeschichte mit kleinen Setzlingen

Jedes Jahr pflanzen Benediktiner über 100 000 neue Bäume in Tansania und Sambia – Br. Godehard Hell OSB aus Ndanda berichtet, wie vor Ort die Pflege aussieht und warum die Afrikaner beginnen, selbst Bäume zu pflanzen

Wie aus kleinen Setzlingen eine große Erfolgsgeschichte erwachsen kann, haben wir Missions-Benediktiner mit unserem Baumpflanzprojekt bewiesen. Unterstützt von vielen Spendern können wir jedes Jahr über 100.000 neue Bäume in Tansania und Sambia pflanzen. Damit wird der Erosion des Bodens mit all seinen negativen Folgen Einhalt geboten und zudem ein wichtiger Rohstoff für die Zukunft des Landes produziert. Der Einsatz dafür: gerade mal ein Euro pro Setzling.

Bruder Godehard Hell OSB lebt seit 38 Jahren im tansanischen Kloster Ndanda und hat dort ein groß angelegtes Baumpflanzprojekt in die Wege geleitet. Ausgangspunkt war im Jahr 2004 ein Stück verlassenes Feld, das die Abtei erwerben konnte. Nachdem es gerodet war, pflanzten die Mönche auf dem 10.000 Quadratmeter großen Areal rund 4000 Setzlinge. Bruder Godehard wählte als Bäume Teak und Cederella, eine Zedernart. Beide sind für das tropische Klima geeignet, überstehen gut die lange Trockenphase und sind unempfindlich gegen Termiten. Zudem ist das Holz langfasrig, was für die Herstellung von Möbeln ideal ist.

Doch so weit wird es erst in 25 Jahren sein. Die Stämme der ersten Pflanzung sind inzwischen rund 20 Zentimeter im Durchmesser und bis zu 15 Meter hoch. Auch die mit Bäumen bepflanzte Fläche ist seitdem deutlich angewachsen. Die Benediktiner bewirtschaften derzeit über 20 Hektar, auf denen mehr als 40 000 Bäume stehen. Weitere zehn Hektar, die landwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden, sollen demnächst in Angriff genommen werden.

Bruder Godehard freut sich, dass die Pflege der Plantagen inzwischen von den afrikanischen Mitbrüdern übernommen wurde. Gerade in den ersten zwei bis drei Jahren ist die Pflege sehr arbeitsintensiv. So müssen die Setzlinge in der langen Trockenzeit bewässert werden, weil sie sonst verdorren. Rund 10 bis 15 Arbeitskräfte sind dafür regelmäßig im Einsatz. In der Regenzeit dagegen heißt es Gras schneiden, das durch die viele Feuchtigkeit rasant wächst, was drei bis vier Arbeitskräften pro Hektar Beschäftigung und Lohn bietet.

„Wir sagen unseren Leuten: Wenn ihr einen Baum umhaut, dann müsst ihr zwei, oder besser fünf neue Bäume pflanzen“, erzählt Bruder Godehard. Diese Botschaft, aber auch das Vorbild der Benediktiner hat inzwischen Früchte getragen. Denn etliche Afrikaner haben begonnen, selbst Bäume zu pflanzen. Sie gehen in die Plantagen und suchen dort nach Samen, die sie dann auf ihrem eigenen Grund und Boden ansäen. Bruder Godehard: „Das freut uns, weil die Menschen selbst, aber auch die Abtei einen Nutzen davon hat.“ Denn der gelernte Schreiner weiß, dass Holz in Zukunft in Tansania vor allem zu Bau von Möbeln sehr nachgefragt ist. Schon heute sind Tische und Stühle begehrt, sowohl für Privathaushalte als auch für Schulen. Und der Bedarf wächst von Jahr zu Jahr.

Was ihm aber am allerwichtigsten ist: Durch die Anpflanzung  von Bäumen wird etwas für die Umwelt getan. Die früher bestehenden Wälder wurden abgeholzt und die Bäume verfeuert oder zu Holzkohle verarbeitet. Das führte zur Erosion des Bodens und zu einer Verbuschung der Landschaft. So wird nun mit jedem Baumsetzling auch ökologisches Denken gesät – und damit eine bessere Zukunft für die Menschen in Afrika.

Wer das Projekt unterstützen will, kann dies schon mit kleinen Beträgen tun. Ein rund 20 Zentimeter hoher Setzling kostet gerade mal einen Euro. Spenden werden erbeten an die Liga Bank Regensburg, IBAN: DE51 7509 0300 0003 0150 33, BIC: GENODEF1M05,  Stichwort „Bäume pflanzen“.