Gottesdienste und Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt
Zur Feier des Hochfestes „Mariä Himmelfahrt“ am 15. August feiert die Gemeinschaft der Mönche um 9 Uhr das Konventamt mit Kräuterweihe in der Abteikirche. Um 10.30 Uhr gibt es - ebenfalls in der Abteikirche - einen weiteren Gottesdienst mit Kräutersegnung. Die Kräutersträuße werden von den Flüchtlingen gebunden, die in der Abtei Münsterschwarzach leben. Gegen eine Spende sind die geweihten Kräuter erhältlich, eigene Sträuße können auch mitgebracht werden. Der Erlös geht in die Missionsarbeit der Abtei.
Maria Himmelfahrt ist das älteste unter allen Festen für die Gottesmutter. Obwohl die Lehre von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel erst 1950 von Papst Pius XII. zum Dogma erklärt wurde, ist das Fest schon seit dem 7. Jahrhundert bekannt. Die Kräuterweihe geht auf die legendäre Grabesöffnung zurück: Statt des Leichnams Mariens fanden die Jünger dort Rosen und Lilien, weshalb Maria als „Rose ohne Dornen“, „Blume des Feldes“ und „Lilie der Täler“ verehrt wird. Vor dem Grab sollen die Lieblingskräuter der Gottesmutter gewachsen sein.
Der geweihte Kräuterbusch wird traditionell im „Hergottswinkel“ aufgehängt, einzelne Kräuter haben sogar eine besondere Bedeutung. Meist finden Lilie und Rose einen Platz in der Mitte – sie stehen für Josef und Maria. Salbei soll für Wohlstand, Weisheit und Erfolg sorgen, Rosmarin für guten Schlaf, Wermut für Kraft, Mut und Schutz. Minze verspricht Gesundheit. Gegen Feuer und Hagel soll Arnika schützen. Kamille verspricht Glück in der Liebe, Getreide das tägliche Brot. Wichtig beim Binden: Eine „magische“ Zahl an Kräutern: Mindestens sieben unterschiedliche sollten es sein – oder auch neun (drei mal drei als Gotteszahl), zwölf (Zahl der Apostel) oder 77. Hier findet sich eine Anleitung zum Binden.
Mit Mariä Himmelfahrt beginnt der sogenannte „Frauendreißiger“. In den Zeitraum bis zum Ende am 15. September fallen einige andere Marienfeste: Mara Königin (22. August), Mariä Geburt (8. September), Mariä Namen (12. September) und Gedächtnis der Schmerzen Mariens (15. September).