Felizitasfest mit Mitarbeitern und Mönchen
Zu Ehren der Klosterpatronin Felizitas feiern Mönche und Mitarbeiter. Den Dienstjubilaren kommt dabei besondere Aufmerksamkeit zu.
Anlässlich des Klosterfestes sind in der Abtei Münsterschwarzach insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für langjährige Betriebszugehörigkeit geehrt worden. Drei von ihnen sind sogar bereits seit 40 Jahren in der Druckerei "Benedict Press" tätig. In seiner Ansprache am Samstag verglich Abt Michael Reepen OSB die Unterschiedlichkeit aller Klostermitarbeiter mit den sieben verschiedenen Söhnen der Patronin Felizitas. Kunst sei es, die Individualität des einzelnen zu entdecken.
Das gelte auch, so der Abt weiter, für alle, die ins Kloster komme: "Das war schon beim Heiligen Benedikt in seinen Klöstern vor 1500 Jahren so." Auch wenn alle Mönche den gleichen schwarzen Habit tragen und nach außen ein homogenes Bild abgeben würden, so stecke doch in jedem ein ganz eigener Charakterkopf. Er als Abt habe dabei die Verantwortung darauf zu achten, was der einzelne brauche. Als Gemeinschaft hätten sie allerdings ein klares gemeinsames Ziel.
Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien Teil dieser Vielfalt und dieses Ziels. "Sie stellen ihre Gaben und Talente in unseren Dienst. Aber es geht uns auch darum, dass Sie selbst wachsen können an ihren Aufgaben. Dass Sie Freude und Lust haben an Ihrer Arbeit bei uns", betonte Abt Michael. Und weiter stellte er das Anliegen der Abtei Münsterschwarzach heraus: zur höheren Ehre Gottes und um den Menschen zu dienen.
Anschließend wurden alle in das Refektorium, dem Speisesaal der Mönche im Klausurbereich, eingeladen. Cellerar P.Christoph Gerhard OSB, Schulleiter Markus Binzenhöfer sowie die Betriebsleiter von Druckerei Michael Blaß, Goldschmiede Sabine Bechtel, Fair-Handel P. Anselm Grün OSB sowie Metallwerkstatt Arnold Rumpel ehrten die Angestellten für 10, 25 und 40 Jahre als Mitarbeitende in der Abtei Münsterschwarzach.
Für 10 Jahre am EGM wurde Lehrerin Esther Zeiher geehrt. Schulleiter Markus Binzenhöfer stellte in seiner Würdigung vor allem die Freude, in der die Lehrerin für evangelischen Religionsunterricht und Mitarbeiterin im Schulseelsorgeteam vom Glauben erzählt. Sie habe sich ganz der Verkündigung verschrieben und suche dafür immer neue Formen. Derzeit ist Zeiher für eine Zusatzausbildung zur Pfarrverwalterin freigestellt.
Ebenfalls auf 10 Jahre kann Monika Klüpfel zurückblicken. Sie unterrichtet Violoncello an der eigenen Instrumentalschule. Markus Binzenhöfer würdigte die besondere pädagogische Leistung Klüpfels, die es trotz der "eher weiblichen Domäne" der Streichinstrumente schaffe, für das Instrument zu begeistern. Sie setze sich weit über den eigentlichen Unterricht aus für Schülerinnen und Schüler ein, führe Vorspielabende durch und organisiere Orchestermessen, Oratorien und große Musicals.
25 Jahre ist Dr. Ruthard Ott im Dienst des Recollectio-Hauses. Der Theologe und Psychologische Psychotherapeut übernahm 2016 die Leitung des Hauses. Gemeinsam mit Dr. Corinna Paeth strukturierte er in den vergangenen Jahren Kurse um und konzipierte neue Angebote. Besonders würdige P. Anselm Grün OSB, der geistliche Leiter, den persönlichen Einsatz Otts. Im Oktober wurde die Leitung an Dr. Paeth als Nachfolgerin übergeben. Ott geht Ende 2019 in den Ruhestand.
Andreas Jurowski aus der Gold- und Silberschmiede der Abtei arbeitet seit 25 Jahren als Silberschmied im Bereich Sakralkunst und Restauration. Als besonders kompetenzen Ansprechpartner bei Entwürfen und Fertigung von Bischofsstäben, Primizkelchen, Hostienschalen oder Monstranzen beschreibt ihn Leiterin Sabine Bechtel. Auch Restaurationen wie etwa den Reliquienschrein der Frankenapostel würden von ihm zuverlässig und gut ausgeführt. Besonders dankbar zeigte sie sich für die Kreativität und seinen Humor.
Matthias Steinen ist auch seit 25 Jahren in der Klostergoldschmiede tätig. Als wichtigen Helfer bezeichnete ihn Sabine Bechtel. Die Reinigung von Sakralgeräten wie Weihrauchfässer werden von ihm übernommen. Auch sein zeichnerisches Talent würdigte die Leiterin. So habe Steinen Autoplaketten und ein Wandkreuz entworfen sowie eine Monstranz detailliert zeichnerisch abgebildet.
Besonders hervorgehoben wurde Raphael Stöckl, der im Juli seine Ausbildung zum Maler und Lackierer in der Abtei Münsterschwarzach abgeschlossen hat. Er wurde von der Handelskammer als Landessieger im Tüncherei- und Malerhandwerk ausgezeichnet.
Seit 25 Jahren ist Klaus Brönner im Dienst der Abtei Münsterschwarzach, seit 15 Jahren als Leiter des Fair-Handel. P. Anselm Grün bezeichnete ihn und Ingrid Zimmermann, die ebenfalls seit 25 Jahren in der Abtei arbeitet, als die beiden wichtigsten Personen im Fair-Handel. Mit viel Liebe und persönlichem Engagement pflegten sie die Kontakte zu den Handelspartnern. Den Wandel der vergangenen Jahre seien beide immer gut mitgegangen und müssten mittlerweile auch gegen Discounter ankämpfen. Es sei nicht immer einfach, da die eigene Stellung im Markt zu finden. Mit neuen und kreativen Ideen stellten beide stets die Menschen in den Vordergrund.
Petra Koller arbeitet ebenfalls seit 25 Jahren in der Abtei Münsterschwarzach. Mit Schließung der klostereigenen KFZ-Werkstatt kam sie durch die Verlegung in der Metallwerkstatt. Dort ist sie für Wartungs- und Pflegearbeiten an den Autos der Abtei verantwortlich. Außerdem ist sie in der Klostergärtnerei tätig, wo sie durch ihre herzliche Art im Umgang mit mitarbeitenden Gästen besonders heraussicht.
Für den 25-jährigen Dienst am EGM dankte Schulleiter Markus Binzenhöfer Lehrerin Edith Bühl. Anhand dreier Begriffe "Auftreten, Aufstehen, Aufbrechen" stellte er ihren Verdienst heraus. Aufgetreten sei sie in den vielen Jahren nur positiv, auch wenn sie "aufstehen" und klar Haltung beweisen musste. Gutes Auftreten zeige sich aber auch in den Musicalproduktionen, bei denen sie für den Tanz verantwortlich war. Der Aufbruch kam laut Binzenhöfer 2006, als sie zwei Jahre in die USA auswanderte sowie den Aufbruch im Schulalltag als Fachschaftsleiterin im Fach Spanisch.
Auch Dagmar Schulz ist seit 25 Jahren am EGM. Sie wolle, dass es ihrer Umgebung, Menschen und Umwelt, gutgehe, drückte Binzenhöfer seine Anerkennung aus. Das werde vor allem in ihrer freundlichen Art erkennbar, ihren Schülerinnen und Schülern gegenüber werde das besonders deutlich. Als Lehrerin für Biologie und Sport wolle sie immer für ihre Fächer begeistern. Ihr Interesse für Schülergesundheit und Drogenprävention betonte er besonders. Tagesexkursionen zu ökologischen Lernorten oder Studientagen, die von ihr organisiert wurden, zeigten ihr Interesse für die natürliche Umgebung.
Martin Hahn arbeitet seit 25 Jahren in der Druckerei "Benedict Press". Seit seiner Ausbildung von 1994 bis 1997 ist er nur mit Unterbrechung durch den Wehrdienst als Offsetdrucker tätig. Er habe ein gutes Auge für Farbe und technisches Verständnis sowie ein großes Hintergrundwissen über die Be- und Umrechnungen von Farbräumen, beschreibt ihn Druckereileiter Michael Blaß. Als Umweltbeauftragter bringe er die Druckerei im Sinne des Ökoprojekts der Abtei immer weiter. Wo man ihn hinstelle, so Blaß weiter, könne man sich sicher sein, dass die Sache funktioniert.
Als Sekretariatskraft unterstützt Simone Hell nun 25 Jahre Druckerei und Vier-Türme-Verlag. Sie ist verantwortlich für Buchungen, was im Verlagsbereich durchaus kompliziert sein kann. Direktkunden und Buchhandlungen sowie Logistikunternehmen und Lizenzen aus dem Ausland - um all das kümmert sie sich zuverlässig, betont Verlagsleiter Br. Ansgar Stüfe OSB. Auch als Ausbilderin ist sie qualifiziert. Besonders betonte er ihre liebenswerte Art: "Wir sind froh, Sie bei uns zu haben!"
40 Jahre Druckerei – das trifft auf Schriftsetzer Dietmar Michel zu. Von 1979 bis 1982 erlernte er den Beruf des Schriftsetzers, damals noch den Handsatz mit Bleilettern. Seit 1983 machte er alle technischen Neuerungen von der Bleiletter bis zum digitalen Plattenbelichter für prozesslose Druckplatten mit. Als Schriftsetzermeister ist er für die Ausbildung der Mediengestalter mittlerweile verantwortlich. Michael Blaß würdigte ihn vor allem für seine enorme Geduld und die Genauigkeit beim Arbeiten.
Die "Benedict Press" hat mit Gerald Michel seit 40 Jahren laut Michael Blaß in der Weiterverarbeitung den "Mann für alle Fälle". 1979 bis 1982 erlernte Gerald Michel den Beruf des Instrustriebuchbinders. Falzmaschine, Plattenschneider und Bohrmaschine, Einschweißen und Pakete packen – überall sei er tätig. Als eine "Seele von Mensch" bezeichnete ihn Blaß, der auch für die kulinarische Versorgung seiner Kolleginnen und Kollegen sorgt.
Bernhard Werner zählt mit zu den drei langjährigen Mitarbeitern der Klosterdruckerei. Er ist seit 40 Jahren als Buchbinder dabei. Und das braucht vor allem gute Nerven, wie Michael Blaß anführte. Planungsfehler und Ungenauigkeiten aus den vorherigen Abteilungen würden oft erst an diese Stelle bemerkt und müssten entsprechend behoben werden. Aufzuzählen, was Werner alles leiste, würde den Rahmen sprengen. Blaß betonte das Allroundtalent an den Maschinen und verlässlichen Abteilungsleiter auch unter Zeitdruck, der immer weiter denken würde.
Das Felizitasfest wird in der Abtei Münsterschwarzach traditionell mit Angestellten und Mönchen begangen. Die Reliquien der Heiligen, die sich in einem Schrein unter dem Altar der Krypta befinden, werden zu diesem Anlass feierlich in die Abteikirche übertragen.