Faktenfreitag: Klostersternwarte erklärt Sternschnuppennächte
Zum heutigen Faktenfreitag kommen ein bisschen Hintergrundwissen zu den anstehenden Sternschnuppennächten aus der Klostersternwarte.
Bereits seit Mitte Juli können am Nachthimmel vermehrt Sternschnuppen beobachtet werden. Woran das liegt? Die Erde taucht gleichsam in die Staubwolke des Kometen Swift-Tuttle und bekommt dabei viele seiner interplanetaren Teilchen ab. In der Erdatmosphäre sind diese dann als Sternschnuppen sichtbar, die mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Diese Teilchen treffen mit 60 Kilometern pro Sekunde (220.000 km/h) auf die Erdatmosphäre und verglühen dabei. Die helle Spur am Himmel kommt hauptsächlich aber vom Leuchten der Luftatome, die dabei erhitzt und zum Leuchten angeregt werden. "Perseiden" heißen die Sternschnuppen (Meteore) deshalb, weil sie scheinbar aus dem Sternbild des Perseus kommen.
Während der ersten Hälfte des August sind auch die Capricorniden (Sternbild des Steinbock) zu beobachten. Sie zeigen langsame Meteore und sind dadurch von der Perseiden deutlich zu unterscheiden. Gelegentlich sind auch helle Sternschnuppen unter ihnen. Sie sind hauptsächlich in Richtung Süden zu beobachten. Hinzu kommen noch die Aquiriden, die sogar bis zum 20. August zu beobachten sind.
Am besten zu sehen sind die Perseiden im Nordosten. Aber sie können auch in anderen Himmelsgegenden beobachtet werden - der sogenannte Fluchtpunkt liegt in dieser Region. Je länger die Nacht voranschreitet, desto mehr Sternschnuppen dürften zu sehen sein, da das Sternbild des Perseus im Osten nach oben in den Zenit wandert. Gegen eine potentielle Nackenstarre hilft ein Liegestuhl. die meisten Sternschnuppen werden übrigens in der Nacht von 12. auf den 13. August kurz vor der Morgendämmerung erwartet.
Im Volksmund wird das Phänomen auch aus "Laurentius-Tränen" bezeichnet, da es sich um den Todestag des Heiligen am 10. August ereignet. Er soll der Legende nach im 3. Jahrhundert in Rom auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert worden sein und dabei Tränen über die Sünden seiner Mitmenschen geweint haben. Er gilt als einer der meistverehrten Heiligen.