Bruder Severin 95 Jahre
Bruder Severin Hofmann OSB feierte am Samstag, 8. August, seinen 95. Geburtstag. Er ist somit der zweitälteste Ordensmann im Kloster.
Der Jubilar wurde am 8. August 1920 in Viernheim geboren. Seine Eltern betrieben eine Schuhmacherei und ein Schuhgeschäft. 1934 erlernte Bruder Severin das Schuhmacherhandwerk und absolvierte anschließend eine kaufmännische Lehre. Nach der Ausbildung musste er seinen Wehr- und Kriegsdienst ableisten und kam bis 1945 bei der Nachrichten-Einheit einer Infanterie-Division in Russland zum Einsatz. Erst nach der Rückkehr aus Krieg und Gefangenschaft in Thüringen und Sachsen konnte Hofmann wieder im elterlichen Geschäft tätig werden.
Die Anfangsjahre bis 1949 waren sehr schwierig, da Zwangswirtschaft herrschte und es viel Not in der Bevölkerung gab. In den Jahren bis 1957 reifte sein stiller Wunsch, ins Kloster zu gehen. Als damals „Spätberufener“ mit nahezu 37 Jahren trat Hofmann in die Abtei Münsterschwarzach ein. 1959 legte er seine zeitliche Profess ab und 1962 schloss er sich durch die ewigen Gelübde für immer der Gemeinschaft von Münsterschwarzach an.
Im Kloster wurde Bruder Severin seiner Ausbildung entsprechend in mehreren kaufmännischen Bereichen eingesetzt. So war er in den Jahren 1957 bis 1987 in der Missionsprokura, im Vier-Türme-Verlag, in der Setzerei, der Buchhandlung und im Packraum tätig. Mit 65 Jahren wollte er sich noch nicht zur Ruhe setzen. Deshalb übernahm er neue Aufgaben im Klosterspeisesaal und in der Hausmeisterei, die er bis zu seinem 90. Lebensjahr mit großem Engagement und Zuverlässigkeit ausübte. Die Arbeit, tägliches Lesen von Zeitung und Büchern sowie das Radfahren hielten den Ordensmann fit und mobil.