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Abt Michael: Firmung ist wie ein Tattoo

Firmung für die Zehntklässler des EGM – Achtzehn Schülerinnen und Schüler des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach (EGM) haben am Freitag durch Abt Michael Reepen OSB das Sakrament der Firmung empfangen. In seiner Predigt verglich Abt Michael das Kreuz mit dem Chrisamöl auf der Stirn der Firmlinge mit einer Tätowierung.

„Das kriegt man nicht mehr los. Selbst wenn ihr euch einmal von Gott abwendet: Er wird immer zu euch halten“, erklärte der Abt dieses Gleichnis. Das Sakrament der Firmung bezeichnete er als „sehr ernste Sache“. Die Botschaft Jesu, die Botschaft der Liebe und des Friedens, stehe immer im Zentrum.

Im Leben können laut Abt Michael aber immer wieder Zweifel, auch am Glauben, aufkommen. Sogar einer der Apostel hätte sie gehabt. Das Matthäusevangelium, in dem Petrus im Sturm Angst hatte und im Wasser zu versinken drohte, zeige dies. Die Firmung wolle den Jugendlichen Mut machen, auf Gott zu vertrauen. Ein besonderes Ritual in der Abtei ist das Niederwerfen in die sogenannte Prostratio-Haltung vor der Salbung mit Chrisamöl. Damit zeigten die Firmlinge, dass sie sich ganz Gott in die Hände legen würden, so der Abt weiter. Bei der Handauflegung werde der Geist Gottes durch jeden einzelnen von ihnen strömen.

Firmung in der Abtei Münsterschwarzach

In der Klosterschule ist es möglich, die Firmung nicht in der Heimatpfarrei, sondern in der Abteikirche mit anderen Jugendlichen aus der 10. Jahrgangsstufe zu empfangen. Das Firmkonzept basiert auf dem Alter der Firmlinge: an der Schwelle zum jungen Erwachsenensein. Die Entscheidung soll ganz bewusst und selbstständig von den Jugendlichen getroffen werden. Abt und Schulleiter Robert Scheller beschlossen deshalb, die Firmung am Ende der 10. Klasse anzubieten.

Die Firmung ist eines der sieben Sakramente des katholischen Glaubens. Mit der Kraft des Heiligen Geistes bestärkt (lat. „firmare“) es die jungen Menschen in ihrem Glauben. Die Firmung steht in der katholischen Kirche für den Übergang vom Kindsein zum Erwachsenwerden. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Pfingstfest zu, auch hier wurden die Apostel vom Heiligen Geist erfüllt und in ihrem Glauben bestärkt. In der Urkirche wurden Taufe, Eucharistie und Firmung gleichzeitig gespendet. In der Ostkirche ist das auch heute noch so üblich.