80. Geburtstag von Br. Elias
Schneider und Gärtner mit Leidenschaft
Br. Elias Straus feiert am 19. Juni in der Abtei Münsterschwarzach seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar wurde 1943 in Güntersleben (Kreis Würzburg) geboren und wuchs als Herbert Engelbert mit seinen fünf Geschwistern auf. Dort besuchte er auch von 1949 bis 1957 die Volksschule. In der Abtei Münsterschwarzach begann er im gleichen Jahr seine Ausbildung zum Schneider und trat 1960 ins Kloster ein. Seine Gesellenprüfung legte er 1961 ab. 1962 folgte die zeitliche Profess und durch die Ewigen Gelübde im Jahr 1968 die Bindung an das Kloster auf Lebenszeit. Ein Jahr später, 1969, absolvierte er die Meisterprüfung im Schneiderhandwerk mit bestem Erfolg.
Die Arbeit in der Klosterschneiderei sollte auch sein weiteres Leben in der Abtei bestimmen. Jeder Mönch bekommt zum Ordenseintritt einen maßangefertigten Habit, später dann Skapulier und Kukulle. Auch der Habit aus weißem Stoff für die Missionare ist jeweils für den Träger extra genäht. Wie viele das bisher insgesamt waren? „Das kann ich gar nicht sagen. Viele. Sehr viele“, meint Br. Elias. Früher seien allein acht bis zwölf Mönche im Jahr in die Mission gegangen. Auch für andere Klöster hat der Schneidermeister viel genäht. Und bis heute arbeitet Br. Elias etwa an den Maßanfertigungen der Kukullen für die zeitlichen und ewigen Professen. Immer vormittags ist er in der Schneiderei.
Knapp 20 Jahre, von 1973 bis 1992, war Br. Elias außerdem noch Präfekt und dann Rektor des Lehrlingsseminars St. Plazidus. Mit 50 Jahren war für ihn dann „Schluss mit der Jugend“, wie er selbst sagt. Die neue Aufgabe im Jahr 1993 kam für ihn allerdings überraschend. Als erster Bruder (vorher waren in diesem Amt nur Patres, also geweihte Priester), wurde er Subprior, 2. Stellvertreter des Abtes. Bis 2010 wirkte er in diesem Amt – und das, obwohl er anfangs durchaus Respekt davor hatte. Früher, so erzählt er, war der hierarchische Unterschied zwischen den Patres und Brüdern noch deutlich spürbar.
Trifft man Br. Elias heute im Kloster, so ist er oft am Gärtnern in den Außenanlagen und in Begleitung der zwei Klosterhunde, Oskar und Ella: „Die Blumen und die Hunde, allgemein die Tiere, sind meine große Leidenschaft.“ Und der kann er trotz seiner nun 80 Lebensjahre noch wunderbar nachgehen.