65. Geburtstag von Abt Michael Reepen OSB
Seit 18 Jahren Abt von MünsterschwarzachSeit 18 Jahren Abt von Münsterschwarzach.
Es ist Sommersonnenwende und das Johannesfest, an dem am 24. Juni 1959 Abt Michael Reepen OSB in Freiburg im Breisgau geboren wurde. Dort wuchs er mit seinen Eltern und drei Geschwistern auf. Abitur machte er 1979 am Aufbaugymnasium St. Pirmin der Heimschule Lender in Sasbach. Danach studierte er Theologie an der Universität in Freiburg, bis er 1982 in die Abtei Münsterschwarzach eintrat, die er durch Jugendkurse kennenlernte. „Ich wusste noch nicht genau, was ich machen wollte. Theologie in Freiburg weiter studieren – oder ist vielleicht sogar Münsterschwarzach etwas für mich?“ Bei einem Spaziergang während des Pfingstkurses für Jugendliche wurde ihm deutlich, dass er Mönch werden wollte.
Am 17. September 1983 legte er seine Zeitliche Profess ab. Im Anschluss setzte er bis 1986 sein Studium der Theologie in Würzburg fort. Sein Pastoraljahr führte ihn ins Gästehaus im ehemaligen Priorat Damme, in die Pfarrei Stadtschwarzach und in ein alternatives Schülerseminar bei Winterthur/Schweiz. Am 6. Januar 1987 legte er seine Feierliche Profess ab, wurde Diakon und am 11. Juli 1987 zum Priester geweiht.
Sein erster Einsatz war als Erzieher im Lehrlingsseminar St. Placidus, unterbrochen von einem zweijährigen Aufenthalt als Missionar in Tanzania in der Abtei Ndanda 1989-1991. Nach seiner Rückkehr übernahm er die Leitung des Lehrlingsseminars St. Placidus und war gleichzeitig von 1992 bis 1995 Schulseelsorger am Egbert-Gymnasium. Von 1997 bis 2006 hatte er als Novizenmeister die Verantwortung für die Ausbildung der jungen Brüder, war Zeremoniar und von 2004 bis 2006 geistlicher Begleiter im Recollectio-Haus.
Am 20. Mai 2006 wurde er zum 75. Abt von Münsterschwarzach gewählt. Er stellte seinen Dienst als Abt unter seinen Wahlspruch aus der Benediktsregel: „Cum Gaudio Sancti Spiritus – In der Freude des Heiligen Geistes“. Die Abt-Benediktion empfing er durch den Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann am 26. Juni 2006. Seit 2012 ist er auch 1. Assistenzabt der Kongregation von St. Ottilien.
Wie der heutige Auftrag als Missionsbenediktiner im 21. Jahrhundert zu erfüllen ist, sieht er als Fragestellung, die ihn und die Gemeinschaft antreibt. Gastfreundschaft in vielen Variationen, die Schule, das Egbert-Gymnasium und die Jugendarbeit, die Flüchtlingsarbeit und die klassische Mission haben sich als Grundaufträge der Gemeinschaft in den vergangenen Jahren herauskristallisiert.
Essenziell für Abt Michael ist seit Beginn seiner Abtszeit der Weg zu den geistlichen Quellen. Je mehr sich die Gemeinschaft innerlich erneuere, desto mehr gehe die Wirkung nach außen. Die Wege zu den Jubiläen 2013 (hundert Jahre Wiederbesiedlung) und 2016 (1200 Jahre Abtei Münsterschwarzach) gestaltete er als geistlichen Prozess der Gemeinschaft. Dazu gehörte eine dreimonatige Sabbatzeit für die ganze Gemeinschaft.
Zudem ein wichtiges Anliegen ist das Fortführen des Dekaniemodells, das sein Vorgänger, P. Fidelis Ruppert OSB, als Abt eingeführt hatte. Die Verantwortung in den Kleingruppen ist ein Modell, wie Führen und Leiten heute gehen kann.
Als Herausforderung sieht er die derzeitige Kirchenkrise. Gleichzeitig zeige sich für ihn, dass immer mehr Menschen Orte wie die Abtei Münsterschwarzach aufsuchen, weil sie auf der Suche nach Mehr, nach dem Sinn ihres Lebens sind: „Wir sind da. Wir haben nicht unbedingt die Antworten, aber wir können gemeinsam auf die Suche gehen, weil wir selbst auf der Suche sind.“
Zur gemeinsamen Suche lädt die neue YouTube-Serie „Frag den Mönch“ mit Abt Michael und anderen Mönchen der Abtei ein, die am 26. Juni 2024 startet und auch auf Facebook sowie Instagram veröffentlicht werden soll. Jeden Mittwoch kommt eine neue Folge mit Themen zum Mönchs- und Klosterleben. Zuschauerinnen und Zuschauer sind außerdem eingeladen, ihre Fragen zu stellen.