2. Fastensonntag – Reminiscere
Zur Fastenzeit erklärt die Abtei Münsterschwarzach die Bedeutung der Fastensonntag. Heute geht es um den 2. Fastensonntag.
Der Eingangsvers des zweiten Fastensonntags zeigt, wie groß und voller Erbarmen Gott sein kann. Im Evangelium an diesem Tag geht es um die Verklärung Jesu, bei der er sein Leiden und seine anschließende Auferstehung andeutet. Die Schriftworte weisen bereits Richtung Ostern.
Damit will der zweite Fastensonntag eine Ahnung von der Macht Gottes schaffen. Im Vertrauen auf Christus und auf die Barmherzigkeit dürfen alle Gläubigen diese Hoffnung mittragen.
Reminiscere miserationum tuarum Domine,
et misericordiae tuae, quae a saeculo sunt:
ne unquam dominicentur nobis inimici nostri:
libera nos Deus Israel ex omnibus angustiis nostris.
Erinnere dich deiner Erbarmungen Herr,
und deiner Barmherzigkeit, die von Ewigkeit her ist,
dass nicht jemals beherrschen uns unsere Feinde.
Befreie uns Gott Israels aus allen unseren Bedrängnissen.
In der Benediktsregel geht es im vierten Vers des Fastenkapitels um die Umkehr. Hier zeigt sich, dass das Fasten nicht nur bloßer körperlicher Verzicht ist, sondern dass es vor allem um die geistliche Umkehr ("unter Tränen") geht. Für ihn steht dabei die Selbstreflexion und Selbsterkenntnis im Fokus. Benedikt nennt konkret, wie diese aussehen soll:
"Das geschieht dann in rechter Weise, wenn wir uns vor allen Fehlern hüten und uns um das Gebet unter Tränen, um die Lesung, die Reue des Herzens und um Verzicht mühen." (RB 49,4)